Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.
Hört euch hier Aloe Blaccs Album Good Things an und lest weiter:
Drake wurde vom Rapper zum Sänger, Aloe Blacc hat es genau umgekehrt gemacht. In seinen späten Teenager-Jahren gestartet, werkelte der 38-jährige lange Zeit im musikalischen Untergrund, ehe er Rap und Reime schließlich links liegen ließ und sich voll und ganz seiner Gesangskarriere widmete. 2010 traf sein Schlechte-Zeiten-Soulsmasher I Need A Dollar den Nerv der Rezession, ehe er wenig später gemeinsam mit Avicii und Wake Me Up einen Welthit landete und zum Superstar avancierte. Wir haben die Karriere von Aloe Blacc mal auf ein paar Wahrheiten abgeklopft.
1. Elton John als Inspiration
Neben I Need A Dollar und Wake Me Up ist wohl The Man der größte Hit von Aloe Blacc. Für das Stück und insbesondere den Refrain ließ der 38-jährige sich von niemand geringerem als Elton John inspirieren. Die Zeile „You Can Tell Everybody“ stammt nämlich von Johns Hit Your Song aus dem Jahr 1971.
2. Der Name
Der echte, bürgerliche Name von Aloe Blacc lautet Egbert Nathaniel Dawkins III. Könnte man so stehen lassen. Aber da Aloe Blacc seinen eigenen Singstil immer als besonders smooth erachtet hat, gab er sich kurzerhand Künstlervornamen, der an den Bestandteil von Handpflegelotionen erinnert. Und weil er schon dabei war, tauschte er auch gleich noch das harte „K“ in „Black“ gegen ein weicheres „C“ aus. Smooth!
3. Songwriter für Lena Meyer-Landrut
Tatsächlich hat Aloe Blacc für niemand Geringeren als das deutsche Grand-Prix-Sternchen Lena Meyer-Landrut einen Song geschrieben. Der Kontakt kam nach einem gemeinsamen Auftritt bei „TV Total“ zustande. Der Song heißt „At All“ und findet sich auf Lenas Album „Good News“ – und Aloe Blacc spielt das Stück selbst auch immer mal wieder bei Auftritten.
4. I Need A Dollar und seine Ursprünge
Die Inspiration für seinen großen Durchbruch-Hit fand Aloe Blacc in Field Recordings der Call-und-Response-Gesänge von Sklavenarbeitern. Der fertige Song wurde kurz nach seinem Erscheinen zur Titelmelodie der HBO-Serie „How To Make It In America“ und kam wurde mit zwei unterschiedlichen Videoversionen veröffentlicht. Die „New York“-Version zeigt einen Splitscreen, so dass man zum einen Aloe Blacc beim Performen und zum anderen einem Mann beim Durchqueren der Großstadt zusehen kann. In der „Las Vegas“-Version macht Aloe Blacc sich auf den Weg nach Las Vegas, findet dort einen Dollar und gewinnt an einem der zahlreichen Spielautomaten.
5. Soziales Engagement Klar, weltweiter Erfolg, Awards, Platinplatten und ein nettes Sümmchen auf dem Konto sind nicht zu verachten – aber Aloe Blacc will mehr. Sein konkretes Ziel ist nicht etwa der eigene Reichtum oder das Leute seine Musik feiern. Er will Geld verdienen und es an die weitergeben, die nichts haben – für Essen oder das Kurieren von Krankheiten. Aus genau diesem Grund hat er die „Malaria No More“-Stiftung gegründet, die auf lange Sicht das Ende des Sumpffiebers herbeiführen soll.