Featured Image
Foto: Joseph Okpako/WireImage/Getty Images

Corona-Maßnahmen: Berlin streicht Großveranstaltungen bis zum 24. Oktober

Das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August stellte vergangene Woche schon einen herben Schlag für die musikliebende Öffentlichkeit und die Veranstaltungsbranche dar. Nun aus Berlin die Meldung: keine Großkonzerte und Festivals mit mehr als 5.000 Teilnehmern bis Ende Oktober.

von Victoria Schaffrath

Laut Tagesspiegel entschied der Berliner Senat am Dienstag, diese Maßnahme zunächst bis zum 24. Oktober zu erlassen. Der Beschluss geht mit diversen Lockerungen einher; so dürfen zum Beispiel ab dem 4. Mai wieder Gottesdienste und Demonstrationen mit maximal 50 Teilnehmer*innen stattfinden. Zeitgleich warnen Forscher vor einer zweiten Infektionswelle des Covid-19-Virus. Im Veranstaltungsbereich sieht man sich daher weiterhin zu äußerster Vorsicht gezwungen.

Weiterhin große Vorsicht geboten

Beliebte Berliner Großveranstaltungen wie das Lollapalooza-Festival, das dieses Jahr im Olympiastadion und dem Olympiapark stattfinden sollte, reagierten prompt: Auf den Sozialen Netzwerken verkündete man, das Festival könne in diesem Jahr nicht mehr stattfinden. Immerhin gab es dazu gleich einen neuen Termin für 2021; die Tickets scheinen vorerst ihre Gültigkeit zu behalten.

Die Beschränkungen dürften auch größere Konzerte einzelner Künstler*innen betreffen. So planten etwa Rammstein über den Sommer diverse Stadionshows, von denen man bisher hoffte, sie könnten etwa im September stattfinden. Dafür sieht es nun eher düster aus.

Hilfen für die Branche weit hinten auf der Prioritätenliste

Die Definition einer Großveranstaltung sorgte in den vergangenen Tagen außerdem für heftige Debatten. Forderungen nach einer bundesweiten Eingrenzung kamen auf, da die Auflagen aktuell den Ländern obliegen. Dies könnte zur Folge haben, dass bisherige Tourpläne hinfällig werden und Musiktreibende mit einer logistischen Fehlkalkulation allein dastehen.

Eine bundesweite Lösung klingt jedoch immer wahrscheinlicher: Gestern sagte der bayrische Ministerpräsident Söder bereits gemeinsam mit Münchens OB Reiter das diesjährige Oktoberfest ab. Die Verluste in der Veranstaltungsbranche steigen weiter an, während spezifische Hilfsmaßnahmen auf der Prioritätenliste weit hinten zu stehen scheinen. Viele Kreativschaffende sind derzeit auf Hilfsprogramme angewiesen, von denen wir bereits einige unter die Lupe genommen haben.