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Foto: Santiago Felipe/Redferns via Getty Images

Björk kündigt Klanginstallation in Paris an: Ein Manifest für bedrohte Tierarten

In Paris kann man vom 20. November bis 9. Dezember Neues von Björk hören. Allerdings keine neuen Songs: Im Centre Pompidou stellt sie eine kostenlose Klanginstallation aus, die die schwindende Artenvielfalt im Tierreich thematisiert.

Björk mag eine recht mysteriöse Künstlerin sein – aber ihre Ideologien und Anliegen sind klar kommuniziert. Das wird nun wieder offensichtlich mit einem Projekt, das man bald am Centre Pompidou in Paris zu erleben kann: Eine Klanginstallation namens Nature Manifesto, an der sie mit dem Künstler, Fotograf und Verleger Aleph Molinari gearbeitet hat. Thematisch dreht es sich um schwindende Artenvielfalt und die Zerstörung von Ökosystemen.

„Die Apokalypse ist bereits geschehen“

Die Installation dauert 3:40 Minuten und läuft im Rolltreppen-Bereich des Centre Pompidou. Vom 20. November bis 9. Dezember dieses Jahres geht das Projekt; der Besuch ist kostenlos. Es entstand im Rahmen des Forums „Biodiversität: Welche Kultur für welche Zukunft?“; dieses findet allerdings nur vom 20. bis 24. November statt. Bei der Produktion wurden Björk und Aleph vom Pariser Musikinstitut IRCAM unterstützt und nutzten auch AI-Technologien. Die Klanginstallation setzt sich aus einem von Björk vorgetragenen, „post-optimistischen“ Manifest, Naturklangkulissen und den Geräuschen bedrohter oder bereits ausgestorbener Tierarten zusammen. „Die Apokalypse ist bereits geschehen und wie wir nun handeln, ist essenziell“, heißt es in einem Ausschnitt auf Instagram.

Wir könnten vieles von den Tieren lernen, schreiben die Künstler:innen dazu in der Instagram-Caption: „Wir wollten ihre Präsenz teilen, in Architektur, die das industrielle Zeitalter, weit entfernt von Natur, repräsentiert. In den Gängen der Rolltreppen des Museums, bekannt als ‚die Raupe‘ [La Chenille], wollten wir Bürger:innen an die rohe Vitalität bedrohter Lebewesen erinnern. Obwohl man beim Hören rastlos zwischen Stockwerken reist, bildet der Klang der Tierstimmen hoffentlich eine klangliche Brücke zwischen den Hörenden. Und im Geiste dieser Tiere, in der Magie, wie sie sinnlich mit ihrer Umwelt in Einklang sind, werden sie unsere Lehrer:innen! Ihre Geister erinnern uns daran, unsere urtümliche Achtsamkeit zu verbessern.“

Kunst und Natur gehen Hand in Hand

Dass Björk Themen dieser Art wichtig sind, ist kein Geheimnis. Schon oft setzte sie sich mit Natur in ihren Songs auseinander. Beispielsweise hatte sie die Erlöse ihrer Single oral gespendet, um gegen das Fischen von Lachsen in offenen Netzgehegen in Island vorzugehen. Auch ihr Album Biophilia war von einer einprägsamen Marketing-Kampagne begleitet: Zu den Songs wurden verschiedene Apps entwickelt; manche davon waren eher Videospiele, mit anderen konnte man wiederum die Entstehung der Songs nachvollziehen oder die Musik selbst verändern. Um all diese Apps kreiste aber als Thema das Verhältnis von Musik und Natur. Man hätte also kaum eine geeignetere Künstlerin für das Kunstprojekt in Paris finden können!

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