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Foto: Scott Dudelson/Getty Images for Coachella

Blondie Drummer Clem Burke mit 70 Jahren verstorben

Der langjährige Blondie-Schlagzeuger Clem Burke ist am 7. April 2025 nach einem Kampf mit einer Krebserkrankung verstorben. Das gab seine Band in einem gemeinsamen Statement bekannt. Burke wurde 70 Jahre alt. 

Gemeinsam mit Debbie Harry und Chris Stein war er eines der prägenden Mitglieder der legendären New-Wave-Band Blondie – und auf allen elf Studioalben vertreten. „Clem war nicht nur ein Drummer – er war das Herz von Blondie“, erklärten Harry und Stein in ihrem Nachruf. „Seine Energie, seine Leidenschaft und sein musikalisches Gespür haben unsere Band maßgeblich geformt. Clem war auf und abseits der Bühne eine Inspiration.“

Burke stieß 1975 zur Band – kurz nach dem Ausstieg des ursprünglichen Drummers Billy O’Connor – und war damit Teil von Blondie, bevor das erste Album aufgenommen wurde. Bereits ein Jahr später erschien mit X-Offender die erste Single, gefolgt vom selbstbetitelten Debütalbum. Der internationale Durchbruch gelang Blondie 1978 mit dem Album Parallel Lines, das unter anderem die Hits Heart Of Glass und One Way Or Another enthielt.


Burke zeigte sich stets offen gegenüber neuen Einflüssen – auch gegenüber elektronischen Instrumenten, die in den 70ern noch für Stirnrunzeln sorgten. So berichtete er in einem Interview stolz davon, wie Kraftwerk-Produzent Conny Plank ihm seine Anerkennung für das Zusammenspiel von Live-Drumming und Drum Machine auf Heart Of Glass ausgesprochen hatte: „Später hatte ich die Gelegenheit, mit Connys Plank – dem deutschen Produzenten von Kraftwerk – zusammenzuarbeiten, als er gerade an einer Eurythmics-Produktion arbeitete. Er hat mir damals ausdrücklich gesagt, wie sehr ihm Heart Of Glass gefiel und wie spannend er den elektronischen Einfluss fand, weil wir das Stück schon sehr früh mit Drum Machine und all diesen Dingen aufgenommen hatten.“

Gefragter Musiker

Nach der ersten Auflösung von Blondie 1982 wurde Burke zum gefragten Studiomusiker. Er arbeitete mit Musikgrößen wie Bob Dylan, Eurythmics, Joan Jett, Iggy Pop, Nancy Sinatra und Pete Townshend. Für zwei Konzerte der Ramones sprang er 1987 ein – unter dem Namen Elvis Ramone. Auch in späteren Jahren blieb Burke aktiv. Im Rahmen eines Langzeitprojekts untersuchte er die körperlichen und psychologischen Belastungen des Rock-Schlagzeugspielens. Die Ergebnisse waren so bemerkenswert, dass ihm die University of Gloucestershire 2011 einen Ehrendoktortitel verlieh.

Abschied von einem Schlagzeugpionier

Mit seinem Tod verliert die Musikwelt einen Musiker, der den Puls einer ganzen Ära mitbestimmte. Zahlreiche Wegbegleiter:innen reagierten mit Trauer. Nancy Sinatra schrieb: „Mein Herz ist gebrochen. Clem war nicht nur ein ikonisches Mitglied von Blondie, sondern auch ein fester Bestandteil meiner Band. Ich bin dankbar, ihn einen Freund nennen zu dürfen.“ Auch Dave Davies (The Kinks), Johnny Marr, Graham Coxon (Blur), Garbage, Sky Ferreira und viele weitere Künstler:innen erinnerten in emotionalen Worten an Burkes Einfluss.

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