Eine vermeintlich handsignierte, limitierte Auflage von Bob Dylans neuem Buch „The Philosophy of Modern Song“ hatte kürzlich für viel Verärgerung gesorgt. Die Ausgaben, die der Verlag Simon & Schuster mit Echtheitszertifikat für einen Preis von über 600 Dollar verkaufte, hatten nämlich einen Haken: Die Bücher hatte Dylan gar nicht per Hand unterschrieben — sondern mit einem sogenannten „Autopen“. In den sozialen Medien hatten zuvor einige Personen Zweifel an der Echtheit der begehrten Dylan-Signaturen geäußert.
von Markus Brandstetter
Es ist selten, dass sich Bob Dylan zu Wort meldet, umso bemerkenswerter ist, dass der legendäre wie auch schweigsame Musiker sich in einem Statement an seine Fans wendet. „An meine Fans und Anhänger, Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass es eine Kontroverse über die Unterschriften auf einigen meiner jüngsten Kunstdrucke und auf einer limitierten Auflage von Philosophy Of Modern Song gibt. Ich habe im Laufe der Jahre jeden einzelnen Kunstdruck handsigniert, und es gab nie ein Problem“, schreibt Dylan.
„Im Jahr 2019 hatte ich jedoch einen schlimmen Schwindelanfall, der bis in die Pandemiejahre anhielt. Es braucht eine fünfköpfige Crew, die eng mit mir zusammenarbeitet, um diese Unterschriftensitzungen zu ermöglichen, und wir konnten keinen sicheren und praktikablen Weg finden, um das zu erledigen, was ich tun musste, während das Virus wütete. Während der Pandemie war es also unmöglich, etwas zu unterschreiben, und der Schwindel half auch nicht. Angesichts der drohenden Vertragsfristen wurde mir vorgeschlagen, einen automatischen Stift zu verwenden, und mir wurde versichert, dass so etwas in der Kunst- und Literaturwelt ‚ständig‘ gemacht wird“, so die Songschreiberlegende weiter.
Dylan entschuldigt sich am Ende des Statements in aller Form für diese „Fehleinschätzung“, man arbeite bereits an einer Wiedergutmachung. „Der Einsatz einer Maschine war eine Fehleinschätzung, die ich sofort korrigieren möchte. Ich arbeite mit Simon & Schuster und meinen Galeriepartnern zusammen, um genau das zu tun. Mit tiefem Bedauern, Bob Dylan“.
Auch Verlag entschuldigt sich Der Verlag selbst hatte vor wenigen Tagen verlautbart: „Bei denjenigen, die die limitierte Ausgabe von THE PHILOSOPHY OF MODERN SONG gekauft haben, möchten wir uns entschuldigen. Wie sich herausgestellt hat, enthalten die Bücher der limitierten Auflage zwar Bobs Originalunterschrift, aber in Form einer handgeschriebenen Replik. Wir werden uns sofort darum kümmern, indem wir jedem Käufer eine sofortige Rückerstattung gewähren.“