Bob Geldof spricht in einem aktuellen Interview über das 40. Jubiläum der Charity-Single Do They Know It’s Christmas? des Allstar-Projekts Band Aid – und geht sowohl auf den Einfluss der Single als auch auf Kritiken ein.
Anlässlich des 40. Jahrestages soll mit dem 2024 Ultimate Mix eine Neuauflage von Do They Know It’s Christmas? erscheinen. Als Produzent zeichnet Trevor Horn verantwortlich. Auf der 2024-Neuauflage des Songs sind die Stimmen der Original- und späteren Band-Aid-Generationen aus den Jahren 2004 und 2014 vereint – und geht es nach Geldof, ist dies einem Geniestreich zu verdanken.
Geniestreich Trevor Horns
„Ich sagte: 'Trevor, du bist gut. Kannst du diese Tausenden von Leuten zusammenbumsen?' Und er sagte: 'Nein, das kann ich nicht, verpiss dich!'“, zitiert Billboard.com Geldof. „Und ich sagte: 'Das muss doch möglich sein...' 'Wie kann ich das nur machen? Alle singen den gleichen Text. Sie singen in verschiedenen Tempi. Sie singen in verschiedenen Tonarten.' Ich sagte: 'Ehhh - du kannst das!' (lacht) Er sagte: 'Ich werde den Text wiederholen müssen.' Ich sagte: 'Wiederhole den Text! Wen kümmert's! Mach einfach weiter!' Und er hat die Stimmen, wahrscheinlich die größten Stimmen des britischen Rock, fast perfekt zusammengebracht. In der Tat ist es in der Kunst des Produzenten ein Geniestreich. Es ist wirklich eine der großen Platten – das glaube ich wirklich. Das hat nichts mit unserem Song oder mit Band Aid zu tun. Ich dachte nur: 'Omigod!'“
„Schuldenerlass in Milliardenhöhe“
Geldof ist sich der Tragweite des Songs durchaus bewusst. „Dieser kleine Song, der an einem feuchten Oktobernachmittag geschrieben wurde, ermöglichte einen Schuldenerlass in Milliardenhöhe für die ärmsten Menschen der Welt. Der gemeinsame Nenner ist diese Melodie. Das ist die Sache, die jeden alarmiert, ständig durchfährt und jedes Mal mit einer anderen Idee wieder herauskommt.“
Bob Geldof spricht über Kritik am Song
Auch über die Kritik, der Song würde Afrika in einem stereotypen Licht darstellen, spricht er. Geldof betont, dass „dieser kleine Popsong Millionen von Leben gerettet hat“. Die Debatte um den Song erkennt er aber durchaus an. „Das ist fantastisch, denn dann kann man die Politik mit der Kulturdebatte verknüpfen, wenn sich die Empfindlichkeiten, Sensibilitäten und Meinungen ändern, und das alles einfach aufsaugen. Das gefällt mir, weil es mich anspornt, und man muss es einfach wagen.“
