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Britischer Kult-Songwriter Bill Fay mit 81 Jahren verstorben

Der britische Singer-Songwriter Bill Fay ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Seine Songs prägten Generationen und erlebten späte Anerkennung.

Bill Fay, der britische Singer-Songwriter mit Kultstatus, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Sein Label Dead Oceans bestätigte die Nachricht mit einer bewegenden Mitteilung: „Bill war ein sanfter Mensch und ein wahrer Gentleman, weise jenseits unserer Zeit.“ Eine genaue Todesursache wurde nicht bekannt gegeben, jedoch kämpfte Fay in seinen letzten Jahren mit Parkinson.

Von der Musikwelt vergessen – und wiederentdeckt

Geboren 1943 in Nordlondon, studierte Fay zunächst Elektronik in Wales, bevor er begann, Songs auf dem Klavier und  dem Harmonium zu schreiben. Sein Talent blieb nicht lange unentdeckt: Der frühere Van-Morrison-Schlagzeuger Terry Noon vermittelte ihm einen Vertrag bei Deram, einem Ableger von Decca Records. Dort veröffentlichte Fay zwei Alben: Bill Fay (1970) und das experimentellere Time of the Last Persecution (1971). Da letzteres kommerziell floppte, wurde er vom Label fallen gelassen. „Ich habe die Musikindustrie nicht verlassen – die Musikindustrie hat mich verlassen“, sagte Fay später.

In den folgenden Jahrzehnten zog sich Fay zurück, arbeitete als Gärtner, Fischhändler und Obstpflücker. Seine Musik schien vergessen – bis eine Wiederveröffentlichung seiner Alben 1998 eine neue Generation von Musiker:innen inspirierte. Produzent Jim O’Rourke entdeckte Fays Werk und brachte es Wilco-Frontmann Jeff Tweedy näher, der den Song Be Not So Fearful in seine Live-Setlist aufnahm. Fay selbst trat auch selbst mit Wilco 2007 und 2010 auf.

Eine zweite Karriere

Dank der Unterstützung von Musikerkolleg:innen wie David Tibet von Current 93 und Produzent Joshua Henry kam Fay ab 2005 wieder ins Rampenlicht. Mit Life Is People (2012), Who Is the Sender? (2015) und Countless Branches (2020) veröffentlichte er drei neue Alben und wurde unter anderem von The War on Drugs und Stephen Malkmus gefeiert.

Bill Fay war nie ein Freund von Tourneen und trat nur einmal im Fernsehen auf. „Es ist das Beste, wenn ich meine verfügbare Zeit damit verbringe, was ich schon immer getan habe“, sagte Fay 2020 der New York Times. „Ich bin dankbar, dass dieser Teil meines Lebens immer geblieben ist – Lieder in der Ecke des Zimmers zu finden.“

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