Bruce Springsteen übt bei seinem Konzert erneut scharfe Kritik an US-Präsident Trump und warnt vor Angriffen auf Demokratie und Meinungsfreiheit.
Bruce Springsteen hat bei einem Konzert in Manchester erneut deutliche Worte für Donald Trump und dessen Regierung gefunden. Während der zweiten Show seiner Land of Hopes and Dreams-Tour sprach der „Boss“ fast drei Minuten lang über die aus seiner Sicht besorgniserregende Lage in den USA – und ließ dabei kein gutes Haar am amtierenden Präsidenten.
„Meine Heimat, das Amerika, das ich liebe, das Amerika, über das ich geschrieben habe (…) befindet sich derzeit in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verräterischen Regierung“, sagte Springsteen. „Heute Abend rufe ich alle, die an die Demokratie und an das Beste in unserem amerikanischen Experiment glauben, dazu auf, sich zu erheben, ihre Stimme gegen Autoritarismus zu erheben und für die Freiheit erklingen zu lassen!“
In America the richest men are gaining satisfaction abandoning the worlds poorest children through sickness and death.
— James Tate (@JamesTate121) May 14, 2025
Bruce Springsteen.
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Trump reagiert mit Schimpftirade
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Auf Truth Social teilte Trump gegen den Musiker aus. Er nannte ihn „hochgradig überschätzt“, „dumm wie ein Stein“ und ein „vertrocknetes Schrumpelstück eines Rockers“. Springsteen solle „den Mund halten“, bis er wieder im Land sei.
Diese Attacke blieb nicht unbeantwortet: Die American Federation of Musicians (AFM) sprang Springsteen zur Seite und verurteilte Trumps Aussagen scharf. Auch Taylor Swift war in derselben Woche ins Visier des US-Präsidenten geraten.
Springsteens mahnende Worte
Doch Springsteen ließ sich nicht einschüchtern. Bei seiner zweiten Manchester-Show legte er nach: „Es geschehen gerade Dinge, die das Wesen unserer Demokratie verändern. Und das ist zu wichtig, um es zu ignorieren.“ Er sprach von der Verfolgung Andersdenkender, dem Rückbau von Bürgerrechten und dem Leid amerikanischer Arbeiter:innen: „In meiner Heimat werden Menschen für ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und ihren Widerspruch verfolgt. Das passiert jetzt. Sie entfernen Menschen ohne rechtliches Verfahren von der Straße und schicken sie in ausländische Internierungslager. Das passiert jetzt.“
Er warf dem politischen Establishment vor, beim Schutz der Bevölkerung auf ganzer Linie versagt zu haben: „Unsere gewählten Vertreter haben völlig darin versagt, das amerikanische Volk vor den Übergriffen eines unfähigen Präsidenten und einer abtrünnigen Regierung zu schützen. Sie haben keine Ahnung, was es heißt, zutiefst amerikanisch zu sein.“
Springsteen bleibt hoffnungsvoll
Trotz aller Kritik blieb Springsteen nicht ohne Hoffnung. Er erinnerte an den Schriftsteller James Baldwin, den er mit den Worten zitierte:„In dieser Welt gibt es nicht so viel Menschlichkeit, wie man sich wünschen würde – aber genug.“ Und er bekräftigte: „Das Amerika, das ich seit 50 Jahren besinge, existiert wirklich. Es ist ein großartiges Land mit großartigen Menschen. Und wir werden diesen Moment überstehen.“