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Foto: Luciano Viti/Getty Images

Filmmusik-Ikone Ennio Morricone ist tot

Ennio Morricone ist tot. Der legendäre italienische Komponist und Dirigent verstarb am Montagmorgen in einer Klinik in Rom. Er erlag den Folgen eines schweren Sturzes.

von Markus Brandstetter

Morricone wurde am 10. November 1928 im römischen Trastevere geboren. Er studierte zunächst Trompete und Chormusik und widmete sich anschließend der Theatermusik. In den 1950-Jahren arbeitete er als Musikassistent bei der staatlichen Rundfunkanstalt Radiotelevisione Italiana und schrieb Arrangements für Pop- und Orchesterproduktionen. Ebenfalls widmete er sich der musikalischen Avantgarde seiner Zeit.

„Spiel mir das Lied vom Tod“

In den sechziger Jahren begann Morricone, Filmmusik zu komponieren – zunächst international noch wenig beachtet, spätestens seit seiner ersten Zusammenarbeit mit den Regisseuren Sergio Leone und Bernardo Bertolucci im Jahr 1954 aber international erfolgreich. Besonders mit seinen Arbeiten mit Leone – Zwei glorreiche Halunken und Spiel mir das Lied vom Tod – machten Morricone weltbekannt. Leone selbst zeigte sich voll des Lobes über Morricone und erklärte einmal, dieser sei in seinem Filmen viel mehr Regisseur als Komponist.

Internationale Erfolge und Auszeichnungen

Auch wenn Morricones Name stets mit dem Italowestern in Verbindung gebracht wird – sein Werk war viel weitreichender. Insgesamt schrieb er die Musik für über 500 Filme – und wurde damit mit einem Grammy, drei Golden Globes und sechs BAFTA-Awards ausgezeichnet. Zweimal wurde Morricone außerdem mit einem Academy Award ausgezeichnet: 2007 wurde ihm von Clint Eastwood der Ehrenoscar für sein Lebenswerk überreicht, 2016 bekam er dann endlich auch einen regulären Academy Award verliehen – für seine Filmmusik von Quentin-Tarantinos The Hateful Eight.

Live-Konzerte auf der ganzen Welt

Morricone blieb dabei aber längst nicht im Aufnahmestudio: Als Dirigent bereiste er mit Orchestern die ganze Welt und führte dabei seine Filmmusiken in ausverkauften Hallen auf. Zu seinem Werk gehören neben Filmmusik auch Kammermusik sowie Messen und Kantaten.

Wie die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet, soll Morricone im Familienkreis beigesetzt werden.