Was ist eigentlich das schlechteste Album der Red Hot Chili Peppers? So mancher Funkrock-Purist würde jetzt vielleicht mit einem späteres Album aus der poplastigeren Phase antworten — aber lassen wir doch RHCP-Bassist Flea selbst zu Wort kommen.
von Markus Brandstetter
Im Gespräch mit Los Angeles Times erzählte Flea nämlich kürzlich ganz offen über die größte Schwäche im Backkatalog der Kalifornier — nämlich das 1984 erschienene Debüt The Red Hot Chili Peppers. „Ich bedauere immer, wie wir die erste Platte gemacht haben. Ich denke, die Songs sind wirklich gut. Unsere Band war zu der Zeit wirklich grandios. Aber [Schlagzeuger] Jack [Irons] und [Gitarrist] Hillel [Slovak] stiegen aus, und wir heuerten diese beiden anderen Typen an: Jack Sherman und Cliff Martinez“.
Nichts gegen Sherman und Martinez!
Dies soll aber keine Spitze gegen seine beiden ehemaligen Bandkollegen sein, wie er erklärt: „Beide waren großartige Musiker, aber die Verbindung war einfach nicht so tief wie mit den Jungs, mit denen wir angefangen hatten. Ich wollte schon oft zurückgehen und das Album neu aufnehmen, aber ich kann niemanden dazu überreden.“
Sherman diente in der RHCP-Historie als Platzhalter für Hillel Slovak. Er spielte auf dem Debütalbum und ging auch mit der Band auf Tour, musste seinen Platz allerdings freimachen, als Slovak zurückkehrte. Sherman arbeitete in späteren Jahren unter anderem mit Bob Dylan und George Clinton. Er starb 2020. Cliff Martinez hingegen widmete sich nach seiner Zeit in der Band (er spielte von 1984 bis 1985 mit) erfolgreich der Filmmusik — besonders bekannt sind seine Zusammenarbeiten mit Filmemacher Steven Soderbergh.