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Bild: Kevin Winter/Staff/Getty Images

Korruptionsvorwürfe gegen Grammy Awards: Recording Academy verkündet Änderungen

Neuerungen bei den Grammy Awards: Wie die Recording Academy verkündete, soll sich künftig im Voting-Prozess einiges ändern. Grund dafür sind schwere Vorwürfe bezüglich des Auswahlverfahrens.

 von Markus Brandstetter

Die Grammy Awards standen in letzter Zeit immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Grund hierfür waren vor allem die „Secret Committees“ — eine Jury von anonymen Mitgliedern, die ausschlaggebend dafür sind, wer in den Hauptkategorien nominiert wird. Dieses Auswahlverfahren wurde von vielen als undurchsichtig und korrupt bezeichnet. Nun verkündete die Academy, den Voting- und Nominienierungsprozess grundlegend ändern zu wollen — das berichtet der US-amerikanische Rolling Stone.

Beschwerde von Ex-Chefin gegen Grammys

Die ehemalige Chefin der Recording Academy, Deborah Dugan, hatte 2020 Beschwerde gegen die Academy bei der Equal Employment Opportunity Commission (Kommission für Chancengleichheit am Arbeitsplatz) eingelegt. „Der Grammy-Abstimmungsprozess ist korrupt“, behauptete sie damals. Es sei zu Fällen gekommen, in denen Mitglieder des Komitees oder des Vorstands Künstler*innen aufgrund von persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen ausgewählt hätten.

Der Fall von The Weeknd

Auch von Künstler*innen gab es Beschwerden: So lieferte etwa der US-amerikanische Sänger und Produzent The Weeknd mit After Hours zwar eines der meistverkauften Alben 2020 ab — dasselbe gilt für seine Single Blinding Lights — ging jedoch ohne Nominierung aus. Der Musiker zog daraufhin die Konsequenzen und verkündete im März 2021: „Wegen der geheimen Komitees werde ich meinem Label nicht mehr erlauben, meine Musik bei den Grammys einzureichen.“

Was die Grammys nun anders machen wollen

Nun verkündete die Recording Academy, die Auswahl besagter Kategorien künftig nicht mehr durch Geheimkomittees, sondern „durch eine mehrheitliche Peer-to-Peer-Abstimmung der stimmberechtigten Mitglieder der Recording Academy bestimmt werden“.

„Es war ein Jahr beispielloser, gravierender Veränderungen für die Recording Academy, und ich bin unheimlich stolz darauf, unser Wachstum mit diesen Neuerungen unseres Awards-Prozesses fortsetzen zu können“, erklärte der Vorsitzende der Recording Academy,  Interims-CEO Harvey Mason Jr. in einer Erklärung. „Das ist eine neue Academy — eine, die handelt und die ihr Engagement intensiviert, um die Bedürfnisse der Musik-Community zu erfüllen.“

Diese Änderungen sollen, genau wie neu vorgestellte Kategorien („Best Global Music Performance“ und „Best Música Urbana Album“) bereits für die nächste Verleihung im Jahr 2022 gelten.

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