Da kommt zusammen, was scheinbar zusammengehört: Für den kommenden Tribute-Sampler an den großen Leonard Cohen hat Iggy Pop tief in die Dramakiste gegriffen und uns eine Gänsehautversion von dessen Spätwerk You Want It Darker spendiert. Hier kann man seine düster-urbane Variante hören.
von Björn Springorum
You Want It Darker gehört zweifelsohne zu den ganz großen, gespenstischen, morbiden Momenten in der langen und glorreichen Karriere des Leonard Cohen. Das ebenfalls You Want It Darker betitelte Album erscheint 2016 nur 17 Tage vor Cohens Tod und ist ein Monument rund um Gott, den Tod und das Leben. Der Titelsong ist das klare Highlight darauf und ganz allgemein einer seiner stärksten Momente.
Iggy Pop holt das Saxofon raus
Sieht Iggy Pop wohl ganz genau so: Für das am 14. Oktober 2022 erscheinende Tribute-Album Here It Is: A Tribute To Leonard Cohen hat sich der Punk-Urvater eben jenen elegischen, finsteren, schmachtenden Song ausgesucht, mit dem Cohen posthum einen Grammy einstecken konnte. Und was unser drahtiger Pop aus der Nummer macht, ist spektakulär: Er dreht die sakrale Stimmung und den erlösenden Chor in ein verschwommenes, zwielichtiges Bar-Jazz-Szenario mit Saxofon, verhallendem Klavier, Drums und einer Stimme, die aus einer anderen Welt zu uns zu sprechen scheint. Wo Cohen schon im Original croont und raunt, was das Zeug hält, legt Iggy Pop locker noch ein paar Schippen Unterweltspoesie drauf. You want it darker, we kill the flame klingt bei ihm jedenfalls richtiggehend einschüchternd.
Neben Iggy Pop erweisen auf Here It Is: A Tribute To Leonard Cohen auch so unterschiedliche Künstler*innen wie PJ Harvey, Peter Gabriel, Gregory Porter oder Norah Jones dem großen Songpoeten die Ehre. Er hat eben alle und jeden bewegt, dieser Künstler.
Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert! https://www.udiscover-music.de/popkultur/spatwerk-alben-aus-dem-karriereherbst