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Foto: Pascal Le Segretain/Getty Images

Pokerface trifft Rocketman: Lady Gaga singt Duett mit Elton John!

Erst kürzlich bezeichnete Lady Gaga ihren Freund und Mentor Elton John als „elementar“ für ihre Karriere. Auf ihrem neuen Album Chromatica singt sie jetzt sogar ein Duett mit ihm.

von Björn Springorum

Hört hier das neue Gaga-Album Chromatica:

Elton John ist wohl gerade in Duett-Laune. Erst taucht er überraschend im Ozzy-Osbourne-Erfolg Ordinary Man auf, jetzt gönnt er sich und uns ein ähnlich überraschendes Duett: Niemand anderes als Lady Gaga ist es, die John für ihr jüngstes Album Chromatica verpflichten konnte. Auf ihrem ersten Album seit vier Jahren findet sie einerseits den Weg zurück in ihre schillernde Pop-Galaxie, die uns die heute 34-Jährige vor gut zehn Jahren bescherte; andererseits ist es nach ihrem sehr intimen Country-Album Joanne und nach ihrem Kinodurchbruch A Star Is Born nur ein weiterer Beweis für ihren Unwillen, zu stagnieren.

Elton und der EDM

In dieser Hinsicht hat sie sehr viel mit Englands Paradiesvogel Nummer eins, Elton John, gemeinsam. Sie und er, das ist ja eh so eine besondere Freundschaft. Sie hat schon mit ihm gemeinsam gesungen, hat ihn bei den Grammys mit einer denkwürdigen Performance geehrt. Außerdem ist sie die Patentante von Johns Sohn Zachary. Nur ein offizielles Duett der beiden, das fehlte bisher. Sine From Above macht dieses Versäumnis laut, schrill und knallig wett. EDM-Beats, jede Menge Pathos, ein Power-Pop-Angriff, den man so erst mal verdauen muss. Ein wenig seltsam klingt Johns Stimme, vielleicht liegt es aber auch an der ungewohnten Electro-Umgebung, in der er sich urplötzlich wiederfindet.

Wäre da vielleicht eine Pianoballade besser gewesen für einen solch prominenten Gastauftritt? Vielleicht schon, es wäre aber eben auch die erwartete Vorgehensweise gewesen. Die hatten wir ja aber schon bei Ozzy, der sich Elton John für eine Ballade gesichert hat. Lady Gaga geht wie immer ihren eigenen Weg. Und verpasst ihrem Mentor eine 2.0-Legierung, die man durchaus als gewagt bezeichnen darf; und wenn man so etwas über ein gigantisch groß angelegtes Mainstream-Pop-Album sagen kann, ist das per se nie verkehrt.