Featured Image
Foto: David Wolff-Patrick/Redferns/Getty Images

Alkohol-Exzesse: Limp Bizkit-Bassist brauchte neue Leber.

Sam Rivers nahm sich von 2015 bis 2018 eine Auszeit bei den Nu Metal-Stars, nun enthüllt er den wahren Grund dafür.

von Michael Döringer

Neue Enthüllungen in der Heavy-Metal Welt

Der US-amerikanische Rockjournalist Jon Wiederhorn hat ein neues Buch geschrieben. Nach seiner autorisierten Ministry-Biografie The Lost Gospels of Al Jourgensen und seinem großen Erfolg Louder Than Hell: The Definite Oral History Of Metal, gibt es nun sein neuestes Werk zu lesen: Raising Hell: Backstage Tales from the Lives of Metal Legends heißt es, der Titel lässt keine Fragen offen und verspricht höllischen Spaß. Aus über 150 einzelnen Interviews mit Mitgliedern von Black Sabbath, Judas Priest, Slipknot, Slayer, Lamb of God, Twisted Sister, Quiet Riot, Disturbed, Megadeth und vielen Underground-Bands, hat Wiederhorn eine neue Oral History montiert, die den Heavy Metal-Lifestyle ergründet – die Partys, die Tourneen, die Moshpits. Wut, Freude, Sex und Drogen. Also genau jene magische, verbotene Zwischenwelt, von der wir Fans und Normalos immer träumen. Ohne diese mystischen, nächtlichen Backstage-Geschichten würde der Musik einfach ein Stück Seele fehlen.

Düstere Beichte von Sam Rivers

Ganz schön bitter wird es aber, wenn man mit den alles andere als glamourösen Konsequenzen dieses Lifestyles konfrontiert wird. Sam Rivers, Gründungsmitglied und Bassist von Limp Bizkit, legt „Raising Hell“ eine erschütternde Beichte ab. Zwischen 2015 und 2018 nahm sich Rivers eine Auszeit von der Band, angeblich aufgrund von Rückenproblemen. Der wahre Auslöser war aber ein ganz anderer. Seine Leber sei vom exzessiven Trinken komplett zerstört gewesen, gab er gegenüber Jon Wiederhorn zu. Die Kollegen vom Magazin Kerrang zitieren die entsprechenden Aussagen in seinem Buch:

„Ich erhielt die Diagnose im Jahr 2011, doch so richtig habe ich das damals nicht kapiert. Ich habe aufgehört zu trinken, um die Leberkrankheit zu bekämpfen. Ich war zehn Monate nüchtern, dann ging ich auf Tour und alles lief gut. Doch mein Privatleben war zu dieser Zeit problematisch, und sobald die Tour endete, begann ich wieder zu trinken, mehr als je zuvor. Ich wurde wieder ein schlimmer Alkoholiker.“

Temporäre Trennung von Limp Bizkit

Letztendlich konnte Rivers die Krankheit nicht bezwingen. Nur eine neue Leber konnte sein Leben retten, daher der temporäre Ausstieg aus der Band:

„2015 musste ich Limp Bizkit verlassen, weil ich mich so schlecht fühlte. Ein paar Monate später wusste ich, dass ich alles komplett ändern musste, meine Krankheit war zu schlimm. Ich hörte mit dem Trinken auf und tat alles, was die Ärzte mir sagten. Ich ging in Therapie und bekam eine Lebertransplantation, das war die perfekte Lösung.“

Wir freuen uns für Sam Rivers, dass er diese Phase lebend überstanden hat. So sehr wir den selbstzerstörerischen Lifestyle des Rock & Roll manchmal auch glorifizieren, wir alle wissen, dass es Grenzen gibt. Nur erkennt man diese manchmal einfach zu spät. Passt auf euch auf und denkt einfach daran, wenn ihr euch die wilden Stories aus Raising Hell zu Gemüte führt: Die Realität macht auch noch die schönsten Geschichten kaputt, darauf ist Verlass.