Der britische Rapper Loyle Carner hat am 9. April mit der Doppelsingle All I Need / In My Mind zwei neue Songs veröffentlicht – und überrascht dabei nicht nur mit der plötzlichen Veröffentlichung, sondern auch mit einem spürbaren musikalischen Wandel.
Ein neues Kapitel für Loyle Carner
In einer offiziellen Pressemitteilung heißt es, die beiden Stücke markieren den Beginn einer neuen Ära in Carners Schaffen. Die Songs seien als zusammengehöriges Paar gedacht – musikalisch wie thematisch – und deuten eine Öffnung hin zu alternativen Einflüssen an. Carner selbst nennt unter anderem Big Thief, Idles und Fontaines D.C. als Inspirationen für den neuen Sound.
Der Schritt weg vom klassischen Hip-Hop hin zu genreübergreifenden Elementen sei ein Prozess gewesen, der ihn seine gesamte Karriere über beschäftigt habe. Nun habe er die nötige Sicherheit gefunden, um diesen Wandel auch musikalisch umzusetzen.
Wut, Hoffnung und der Blick nach Innen
Der erste Track All I Need wird als intensives Wechselspiel zwischen Zorn und Zuversicht beschrieben. Die Produktion ist kantiger und rauer als gewohnt – ein bewusstes Aufbrechen der bisherigen Ästhetik.
Die B-Seite In My Mind zeigt Loyle Carner von einer neuen, verletzlichen Seite. In dem hypnotischen, fast träumerischen Track singt der sonst als Rapper bekannte Künstler deutlich mehr als zuvor. Die Produktion ist sanft, warm und durchzogen von subtilen Gitarren- und Synth-Elementen.
Besonders persönlich wird es im Entstehungskontext: Carner nahm den Song während einer Session auf, bei der sein kleiner Sohn auf seinen Schultern saß und ihm die Liedzeilen reichte. Der Moment, so Carner, symbolisiere das Weitergeben von Erfahrungen zwischen Generationen – und dem gleichzeitigen Loslassen.
