Im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig wurde Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger politisch und kritisierte US-Präsident Donald Trump und den britischen Premierminister Boris Johnson scharf.
von Markus Brandstetter
Wie unter anderem Rolling Stone berichtet, war der gemeinsame Auftritt von Jagger und Schauspieler Donald Sutherland der krönende Schlusspunkt der Filmfestspiele in Venedig. Die beiden warben für den Film The Burnt Orange Heresy von Regisseur Giuseppe Capotondi – doch der Sänger nutzte die Gelegenheit auch, um sich politisch zu positionieren.
Solidarität mit Protesten
Jagger zeigte sich mit den Demonstrant*innen solidarisch, die anlässlich des Festivals für Klimaschutz und eine humane Einwanderungspolitik demonstrierten. „Ich bin so froh, dass die Leute so ein starkes Bedürfnis haben zu protestieren. Ich stehe da absolut dahinter. Ich bin froh, dass sie es tun, weil sie diejenigen sind, die diesen Planeten erben werden“, so der 76-Jährige.
https://www.udiscover-music.de/popkultur/trump-musikgeschmack-young-springsteen-beliebtDer Musiker kritisierte auch den Rückzug von US-Präsident Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen. „Wir befinden uns derzeit in einer sehr schwierigen Situation, insbesondere in den USA, wo alle Umweltkontrollen, die eingeführt wurden – und die gerade noch angemessen waren – von der derzeitigen Regierung so weit zurückgenommen wurden, dass sie verschwunden sind.“ Die USA sollten eigentlich die Anführer in Sachen Klimaschutz sein. „[A]ber jetzt hat er beschlossen in die andere Richtung zu gehen“, so Jagger in Bezug auf Trump.
Kritik auch an Boris Johnson
Auch zu Premierminister Johnson äußerte sich die Rock-Legende: Trump und Johnson würden ihn ihren Ländern viel mehr für Spaltung als für Einheit sorgen. „In so vielen Ländern, auch in meinem eigenen diese Woche… aber vor allem in den USA findet ein Gezeitenwechsel statt. Es geht nicht mehr um Manieren“, so Jagger. Er habe Angst, wo uns „all diese Polarisierung, diese Unhöflichkeit und dieses Lügen“ noch hinführen werden.