Vor fünf Jahren stellt er das Foto noch stolz nach, kurz vor dem 30. Geburtstag von Nevermind verklagt das Model Spencer Elden Nirvana jetzt wegen Kinderpornografie. Die Verwendung des Bildes wurde nie offiziell gestattet, sagt er.
von Björn Springorum
Es ist eines der berühmtesten Albumcover aller Zeiten: Auf Nirvanas Durchbruch Nevermind ist der damals vier Monate alte Spencer Elden zu sehen, wie er nackt unter Wasser auf einen Dollarschein zuschwimmt. Die Idee dazu hatten Kurt Cobain und Dave Grohl bei einem TV-Bericht über Wassergeburten. Ganz so realistisch sollte das Coverartwork dann aber doch nicht werden, also baten sie den Fotografen Kirk Weddle, den Sohn eines Freundes mitzubringen. Jetzt verklagt dieser Sohn Nirvana wegen sexueller Ausbeutung eines Kindes.
Elden hat das Foto mehrfach nachgestellt
https://twitter.com/nypost/status/779894151462674432Das kommt, vorsichtig formuliert, durchaus überraschend. In der Vergangenheit hat Elden das Motiv zahlreiche Male nachgestellt – so etwa mit 10, mit 17 und, zuletzt 2016, mit 25 Jahren. Dann meistens zwar mit Badehose, immer aber relativ stolz. Auch der Nevermind-Schriftzug auf seiner Brust spricht eigentlich dafür, dass er bislang kein Problem mit der ganzen Sache hatte. Natürlich muss dennoch klar sein, dass er seine Probleme damit vielleicht immer nur überspielt hat oder sich sein Verhältnis zu diesem doch sehr intimen Motiv über die Jahre geändert hat. Ein wenig seltsam mutet die Sache dennoch an – insbesondere jetzt, kurz vor dem sehr medienwirksamen 30. Geburtstag der Kultplatte.
150.000 Dollar für lebenslange Schäden
So oder so hat Elden jetzt Klage gegen Kurt Cobains Nachlassverwalter und die überlebenden Mitglieder von Nirvana eingeleitet, weil seine Erziehungsberechtigten offenbar niemals zugestimmt hatten, dass das Bild überhaupt als Covermotiv verwendet werden darf. Zudem beschriebt er das Bild als kinderpornografisch und behauptet, dass die Einigung, einen Sticker über seinen Penis zu machen, niemals ausgeführt wurde. Elden fordert mindestens 150.000 US-Dollar für seine Ausbeutung und die lebenslangen Schäden, die er dadurch davongetragen hat.
In der Vergangenheit äußerte sich Elden zwar auch mehrfach negativ über die Band und die Aufnahmen; eher aber im Hinblick darauf, dass er sie nie persönlich kennenlernen durfte und von Nirvana mehr oder weniger ignoriert wurde.
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