Pulps erstes Album seit 24 Jahren erscheint im kommenden Juni – einen Vorgeschmack darauf gaben sie am Samstag mit Spike Island in der Jonathan Ross Show.
Die legendären Britpopper Pulp melden sich mit einem eindrucksvollen TV-Auftritt zurück: Am Samstagabend (12. April) präsentierte die Band rund um Jarvis Cocker in der Jonathan Ross Show ihren neuen Song Spike Island – ein Vorgeschmack auf das kommende Album More, das am 6. Juni erscheint. Die Performance markiert einen wichtigen Moment: Es ist das erste neue Studioalbum der Band seit fast einem Vierteljahrhundert.
Eine Rückkehr mit Geschichte
Pulp hatten sich 2023 nach über zehn Jahren Bühnenpause wiedervereint und unter anderem auf ihrer UK-Tour neue Songs vorgestellt – darunter auch Spike Island, das jetzt erstmals im Fernsehen aufgeführt wurde. Die Rückkehr der Band war für viele Fans eine kleine Sensation: Endlich wieder Pulp, endlich wieder melancholischer Pop mit Haltung. Im Gespräch mit Talkmaster Jonathan Ross sprach Jarvis Cocker offen über die Entstehung des neuen Albums. „Wir wollten einfach schauen, wie viele Songs wir noch schreiben können – und am Ende hatten wir eine ganze Platte“, so der Sänger. Aufgenommen wurde das Album in den Orbb Studios, produziert von James Ford (u. a. Arctic Monkeys, Depeche Mode). Es ist das erste Pulp-Album seit dem Tod des langjährigen Bassisten Steve Mackey und ist ihm gewidmet.
Song mit Britpop-Referenz
Spike Island verweist auf das legendäre Stone Roses-Konzert auf Spike Island im Jahr 1990 – ein Meilenstein der britischen Musikgeschichte, oft zitiert als Vorläufer der Britpop-Welle. Pulp hatten diesen Moment schon einmal musikalisch aufgegriffen, etwa im Klassiker Sorted For E’s & Wizz von 1995. Cocker selbst war zwar nie bei dem Konzert, aber wie er in der Show erzählte, habe er die Atmosphäre „aus zweiter Hand“ rekonstruiert – durch Gespräche mit Besucher*innen und die kulturelle Nachwirkung des Events. Der neue Song fängt diese Stimmung in Cocker-typischer Manier ein: bittersüß, reflektiert, leicht ironisch – und dabei doch zutiefst emotional.
@jrossshow #jarviscockerpulp shares the backstory behind their new single #spikeisland #thejrshow ♬ original sound - The Jonathan Ross Show
Persönliche Einblicke: Heiratsantrag im Stau
Neben der Musik gab Jarvis Cocker auch Einblicke in sein Privatleben. So verriet er, dass er seiner Frau während eines Staus in Shepherd’s Bush einen Heiratsantrag gemacht habe – spontan, nachdem sie gerade von einer Reise aus Mexiko zurückgekehrt waren. „Ich habe dort viel darüber nachgedacht, aber irgendetwas hat mich zurückgehalten. Wir standen dann in einem Stau in der Nähe von Shepherd’s Bush, das Gespräch stockte und ich dachte: ‚Ich mach's jetzt.‘ Wenn die Muse zu dir spricht, musst du antworten,“ erzählte Cocker.
Auch sein ikonischer Kleidungsstil kam zur Sprache: Früher habe er Kleidung auf Flohmärkten in 10-Pence-Säcken gekauft – und einfach ausprobiert, was funktioniert: „Wenn die Leute lachten, wusste ich: Das zieh‘ ich nicht nochmal an.“
„More“ kommt am 6. Juni
Mit More schlagen Pulp ein neues Kapitel auf, ohne dabei ihre Geschichte zu vergessen. Die TV-Premiere von Spike Island zeigt, dass die Band auch nach 24 Jahren Studio-Stille nicht an Relevanz eingebüßt hat. Der Countdown zum Albumrelease läuft – und die Erwartungen könnten kaum freudiger sein.