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kpa/United Archives via Getty Images

Reinhard Mey feiert wegen Haftbefehl einen neuen Chartrekord

Er ist einer der legendärsten Songwriter der deutschen Musikgeschichte, begeistert seit vielen Jahrzehnten Generationen von Musikliebhabern: Reinhard Mey. Seit seinem Debütalbum Ich wollte wie Orpheus singen (1967) prägt der Berliner mit feinsinnigen Texten und poetischem Liedgut die deutschsprachige Musik wie kaum ein anderer. Doch damit hätte Mey wohl selbst nicht gerechnet:

Dank der viel gefeierten und überall heißdiskutierten Haftbefehl-Dokumentation Babo erlebt Reinhard Mey nun einen überraschenden Rekord in den deutschen Charts.

Reinhard Mey: „In meinem Garten“ feiert Revival

Sein 1970 erschienenes Stück In meinem Garten, das in der Doku eine zentrale Rolle spielt, steigt völlig unerwartet erstmals in die Offiziellen Deutschen Single-Charts ein – und das gleich auf Platz 15. Für Reinhard Mey ist es der dritte Chart-Hit seiner Karriere, nach Annabelle, ach Annabelle (1972) und Mann aus Alemannia (1974) – und zugleich sein höchstplatzierter.

Mit einem Abstand von 55 Jahren zwischen Veröffentlichung und Chartdebüt stellt das Lied einen neuen Rekord auf: Nie zuvor hat ein deutschsprachiger Song so lange gebraucht, um in die Hitliste einzusteigen.

Reinhard Mey: Zunächst offenbar Skepsis wegen Doku

In seiner Instagram-Story berichtete Haftbefehl, dass Reinhard Mey anfangs eher skeptisch gewesen sei, seinen Song In meinem Garten für die Netflix-Doku freizugeben. „Was sie zuvor im Netz über mich fanden, weckte wohl eher Zweifel als Vertrauen“, schrieb der Rapper. Erst nach mehreren Gesprächen habe man sich schließlich geeinigt – ein Entschluss, der eine der eindringlichsten Szenen der Dokumentation möglich machte: Haftbefehl, schweißnass und erschöpft, singt Meys leises Lied über Verlust und Vergänglichkeit.


Umso mehr habe es ihn gefreut, dass sich Reinhard Mey nach dem Anschauen der Doku persönlich bei ihm gemeldet habe. Das, so Haftbefehl weiter, sei „mehr als Zustimmung – eine stille, ehrliche Bestätigung: Dass man den Menschen hinter dem Bild, den Künstler hinter den Schlagzeilen, erst wirklich verstehen sollte, bevor man sich ein Urteil erlaubt.“

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