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Rhiannon Giddens über Schwarze Sichtbarkeit im Country-Genre: „Diese Dinge sind Blitze“

Rhiannon Giddens gilt seit langem als eine der wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, die afrikanischen Wurzeln und den Beitrag Schwarzer Künstler:innen zur amerikanischen Country-Musik sichtbar zu machen. Im Gespräch mit dem Magazin Ebony sprach sie unter anderem über Beyoncés Country-Album Cowboy Carter und erklärte, warum Beyoncé für diese Bewegung eine besondere Rolle (und für Giddens Hauptinstrument, das Banjo) spielt: „Wenn jemand Schwarze Menschen für das Banjo begeistern kann, dann Beyoncé“, so Rhiannon Giddens.

„Dann bleiben sie eben nur Blitze

Rhiannon Giddens, die beim Song Texas Hold 'Em auf Beyoncés Album Cowboy Carter Banjo spielt, sieht darin einen bedeutenden Moment. Dennoch warnte sie gegenüber Ebony: „Diese Dinge sind Blitze. Wenn vorher und nachher nichts da ist, bleiben sie eben nur Blitze.“ Mit ihrem Festival Biscuits and Banjos in Durham setzt Rhiannon Giddens deshalb auf nachhaltige Strukturen jenseits des Mainstreams.

Rhiannon Giddens: „Wir wurden alle belogen“

Bereits Anfang 2024 schrieb Rhiannon Giddens in einem Essay für The Guardian, dass Schwarze Kunst „in das Gewebe der Country-Musik eingewoben“ sei und das Genre „allen gehöre“. Sie machte darin deutlich, dass Country-Musik ein Produkt gemeinsamer kreativer Arbeit von Schwarzen und weißen Arbeiter:innen sei – lange bevor die Musikindustrie in den 1920er-Jahren begann, Genres entlang rassistischer Linien zu trennen.

Rhiannon Giddens betonte: „In diesem Moment, nach hundert Jahren von Auslöschung, falschen Erzählungen und eingebautem Rassismus in der Country-Industrie, ist es wichtig, das Schwarze Miterschaffen der Country-Musik ins Licht zu rücken – und Miterschaffen ist das richtige Wort, nicht Einfluss.“ Die Vorstellung, Country sei ein exklusiv weißes Erbe, nannte sie eine bewusste Täuschung: „Die Wahrheit ist, wir alle wurden belogen.“

Rhiannon Giddens: Neues Album

Gerade veröffentlichte Giddens zudem ihr neues Album What Did the Blackbird Say to the Crow?, aufgenommen an historischen Orten in North Carolina – ein Projekt, das die enge Verbindung von Land, Geschichte und Musik noch einmal besonders in den Mittelpunkt stellt.

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