Bei Deutschlands erfolgreichster Rockband ist gerade einiges los. Nicht nur, dass die Scorpions an einem weiteren Studioalbum arbeiten. Nein, mit Sign Of Hope haben die Hannoveraner bereits einen brandneuen Song veröffentlicht. Und nun wird auch noch diskutiert, ob der Megahit Wind Of Change möglicherweise ein geheimer CIA-Plan war…
von Timon Menge
Dass die Scorpions während des Corona-Lockdowns an einem neuen Studioalbum arbeiten, hatten die Hannoveraner bereits verkündet. „Wir halten Kontakt“, gab Frontmann Klaus Meine erst kürzlich in einem Interview mit der Fanseite Scorpions News zu Protokoll. „Über Skype, Facetime und all das. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und mit unseren Songs voran zu kommen. Aber wir können es natürlich kaum erwarten, wieder mit der ganzen Band im Studio stehen zu dürfen.“
Ein Zeichen der Hoffnung
Damit das vielleicht ein bisschen schneller geht und die Fans auf dem Weg dorthin nicht den Mut verlieren, haben die Scorpions nun einen brandneuen Song veröffentlicht. Zur Veröffentlichung von Sign Of Hope schreibt die Band auf ihrer Facebook-Seite: „Wir arbeiten dieser Tage an vielen Hard’n-Heavy-Rocksongs für unser neues Album, aber aufgrund der COVID-19-Pandemie möchten wir euch ein kleines ‘Zeichen der Hoffnung’ schicken, das in diesen schwierigen Zeiten direkt von Herzen kommt. Bleibt gesund und sicher. Wir lieben euch.“
Eine Menge Wirbel entsteht indes um einen der größten Hits der Scorpions. Es geht natürlich um Wind Of Change und unter genau diesem Titel haben die Produktionsstudios Crooked Media und Pineapple Street Studios einen Podcast auf den Weg gebracht. Die Moderation übernimmt der Investigativjournalist Patrick Radden Keefe von The New Yorker. „Diese Story erstreckt sich über viele Musikrichtungen, Grenzen und Jahrzehnte“, gibt er in einem Interview mit Deadline zu Protokoll. „Deshalb war es mir wichtig, dass die Hörer*innen die Musik, die Akzente und die Stimmen selbst hören, damit sie entscheiden können, wer lügt und wer die Wahrheit erzählt. Es hat mir großen Spaß gemacht, diese verrückte Geschichte länger als ein Jahr zu verfolgen, die dunklen Nebenstraßen des Kalten Krieges zu erforschen und in vier Ländern fast 100 Interviews mit Rockern und Spionen zu führen.“
Stammt „Wind Of Change“ aus der Feder der CIA?
Im Rahmen des Podcasts soll auch geklärt werden, ob der Scorpions-Hit Wind Of Change möglicherweise eine Idee der CIA war. Tommy Vietor von Crooked Media sagt dazu: „Wir wissen, dass die CIA während der Fünfziger und Sechziger heimlich kulturelle Ereignisse gesponsert hat. Sie haben zum Beispiel für die George-Orwell-Verfilmungen 1984 und Animal Farm bezahlt. Sie haben eine Europa-Tour des Boston Symphony Orchestra finanziert. Warum hätten sie nicht einer deutschen Rockband dabei helfen sollen, den Eisernen Vorhang nieder zu reißen?“
Bisher lautet die Geschichte natürlich anders. Als alleiniger Songschreiber von Wind Of Change wird Klaus Meine angegeben. Er habe den Text damals während des Höhepunkts der Perestroika in der Sowjetunion verfasst. Wenn der gleichnamige Podcast am 11. Mai online geht, werden wir wohl hören, ob es bei dieser Geschichtsschreibung bleibt.