In ihrer neuen Biografie rekapituliert die eremitenhafte Sängerin ein Treffen mit Prince. In der Geschichte spielen Suppe, ein Butler und eine schmerzhafte Kissenschlacht die bizarre Hauptrolle.
von Björn Springorum
1990 landet Sinéad O'Connor einen Riesenhit mit ihrem Cover des Prince-Songs Nothing Compares 2 U. Was passiert, als Prince sie in der Folge zu sich in sein Anwesen in Hollywood einlädt, ist nur ein kleines Detail ihrer Memoiren Rememberings. Doch irgendwie ist es ein besonders Verstörendes – selbst wenn man immer im Hinterkopf behalten muss, dass eine Hälfte der Geschichte nie die ganze ist. Weil wir die andere aber nie hören werden, konzentrieren wir uns auf das, was die 54-jährige Sängerin jetzt in einem neuen Interview mit der New York Times zu sagen hat.
Kissenschlacht mit Folgen
Schon vor vielen Jahren hatte sie mal angedeutet, Prince habe sie nach dem großen Erfolg ihrer Interpretation von Nothing Compares 2 U „terrorisiert“. Damals schwor sie, die Details zu verraten, „wenn ich eine alte Lady bin und mein Buch schreibe“. Das ist anscheinend geschehen: Sie berichtet, wie sie Prince in sein morbides Anwesen einlädt und sie zunächst züchtigte, weil sie in Interviews fluchte. Zugleich belehrte er seinen Butler, weil er O‘Connor Suppe servierte, obwohl sie sie ablehnte, und forderte sie zu einer Kissenschlacht heraus, bei der er aber irgendeinen harten Gegenstand in seinem Kissen versteckte.
In den frühen Morgenstunden floh sie zu Fuß aus der Villa und wurde dann noch von Prince verfolgt, der hinter dem Steuer seines Wagens hinter ihr herfuhr. Für die Künstlerin wird Prince zu sehr für seine exzentrische Art gefeiert. „Doch es gibt einen Unterschied zwischen exzentrisch und einem Frauenquäler“, sagt sie. Dass ausgerechnet er ihren berühmtesten Hit zu verantworten hat, stört sie herzlich wenig: „Was mich angeht“, so O‘Connor, „ist das mein Song.“
Ansonsten arbeitet sie in Rememberings ihre Karriere auf sehr unterhaltsame, trockene und geistreiche Weise auf. Die Gerüchte um ihr Techtelmechtel mit Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers (falsch) etwa oder ihr Stelldichein mit Peter Gabriel (wahr).
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