Ein junger David Bowie mit langen Haaren und Zigarette, daneben sein nervöser Publizist Ron Oberman: Eine erste Szene macht ordentlich Lust auf das kommende Biopic Stardust!
von Björn Springorum
Stardust Premiere wird verschoben
Dass es einen Film über David Bowie geben wird, ist schon länger bekannt. Dass er unter der Coronakrise leidet, jetzt auch: Eigentlich hätte Stardust, so der Titel des Biopics von Regisseur Gabriel Range, in dieser Woche beim renommierten Tribeca Film Festival in New York City seine Premiere feiern sollen. Dazu kommt es jetzt erst mal nicht. Dafür haben die Macher einen ersten Clip aus dem Streifen zur Verfügung gestellt.
Darin sehen wir einen jungen und unsicheren Bowie, gespielt von Shakespeare-Darsteller Johnny Flynn, an der Seite seines Publizisten Ron Oberman (Marc Maron aus GLOW). Die beiden unterhalten sich über seine Erfolgsaussichten in den USA. Es ist das Jahr 1971, Bowie steht vor seiner ersten Reise in die Neue Welt und vor seiner Verwandlung in Ziggy Stardust. Eine Origin Story, so Regisseur Range, die einen sezierenden Blick in jene entscheidende Phase von Bowies Karriere verspricht.
„Ich wollte einen Film darüber machen, was jemanden dazu bringt, ein Künstler zu werden“, sagt er dazu. „Dieser Jemand ist David Bowie, ein Mann, den wir uns immer als Star oder als einen seiner Alter Egos vorstellen: Ziggy Stardust, Alladin Zane, der Thin White Duke. Ich sah ihn immer nur aus großer Entfernung, hinter einer Maske; ein gottgleiches, außerirdisches Wesen. Selbst in seinem perfekt choreographierten Tod wirkte er nicht menschlich.“
Biopics - nur auf Kommerz ausgelegt?
Klingt ja recht spannend. Doch obwohl das Genre des Biopic durch Erfolge wie Rocketman oder Bohemian Rhapsody boomt und gefühlt jede*r Musiker*in gerade von findigen Hollywood-Produzent*innen auf Gewinnchancen abgeklopft wird (kleiner Auszug: Elvis, Celine Dion, Bee Gees, Dylan, Lennon und Ono), scheint man es bei den Stardust-Filmemachern nicht allzu genau zu nehmen mit der Einwilligung der Angehörigen oder der Klärung rechtlicher Dinge. Bowies Familie zeigt sich zumindest verwundert über die Pläne des Films und betont, dass niemand an sie herangetreten sei. Das bedeutet, dass Stardust nach aktuellem Stand keinerlei Musikrechte besitzt und somit die Musik des 2016 verstorbenen Künstlers nicht verwenden darf. Ein Bowie-Biopic ohne Starman? Na, mal sehen…