von Markus Brandstetter
„I’ve been abducted … and probed in the anus“: Dies erklärte Tom DeLonge einst ganz seriös auf der Live-Version des Songs Aliens Exist. Nachzuhören auf dem Best-Of-Album Greatest Hits seiner ehemaligen Band Blink 182 – oder, in der Originalversion auf dem Megaseller Enema Of The State. Dass DeLonge den Songtitel durchaus ernst meint, hat er im Laufe der letzten Jahre mit bemerkenswerter Hingabe bewiesen – und das ganze ohne Popo-Witze und Augenzwinkern. DeLonge ist sich sicher: Außerirdisches Leben existiert. Und mit seiner To The Stars Academy Of Arts And Sciences arbeitet der 44-Jährige daran, das auch zu beweisen.
Videos zeigen mehrere unbekannte Flugobjekte
Nun darf DeLonge einen großen Erfolg in seiner Mission feiern: Das Pentagon veröffentlichte mehrere Videos, die die TTSA, so die Abkürzung seiner Academy, zur Verfügung gestellt hatte. Das berichtete das Magazin Consequence Of Sound. Die Videos – in den Jahren 2004 und 2015 aufgenommen – zeigen mehrere unbekannte Flugobjekte. In einem der Videos ist zu sehen, wie Navy-Piloten auf ein unbekanntes Flugobjekt stoßen, die anderen beiden Filme zeigen seltsame Objekte, die drehend über dem Wasser schweben.
Statement des Pentagon
Nun veröffentlichte das Pentagon die Videos, die DeLonge bereits im Jahr 2017 öffentlich gemacht hatte, auf seiner Website. „Das Verteidigungsministerium hat die Freigabe von drei nicht klassifizierten Marine-Videos genehmigt, von denen eines im November 2004 und die beiden anderen im Januar 2015 aufgenommen wurden und die nach nicht genehmigten Veröffentlichungen in den Jahren 2007 und 2017 im öffentlichen Bereich zirkulierten“, heißt es auf der staatlichen Website defense.gov. Und weiter: „Die US-Marine hatte zuvor bestätigt, dass es sich bei diesen im öffentlichen Bereich zirkulierenden Videos tatsächlich um Marine-Videos handelt. Nach einer gründlichen Überprüfung hat die Abteilung festgestellt, dass die genehmigte Freigabe dieser nicht klassifizierten Videos keine sensiblen Kapazitäten oder Systeme offenlegt und sich nicht auf spätere Untersuchungen militärischer Einfälle im Luftraum durch nicht identifizierte Luftphänomene auswirkt. Das DOD gibt die Videos frei, um Missverständnisse in der Öffentlichkeit darüber auszuräumen, ob das im Umlauf befindliche Filmmaterial echt war oder nicht, oder ob mehr an den Videos dran ist oder nicht. Die in den Videos beobachteten Luftphänomene werden weiterhin als ‘unidentifiziert’ bezeichnet“.
DeLonge zeigt sich hocherfreut
„Mit den heutigen Ereignissen und Artikeln anlässlich meiner und der Bemühungen der @TTSAcademy, die die US-Regierung dazu zu bewegen, das große Gespräch zu beginnen, möchte ich allen Aktionären von To The Stars dafür danken, dass sie an uns geglaubt haben. Als nächstes planen wir, die Technologie weiter zu entwickeln, weitere Antworten zu finden und die Geschichten zu erzählen“.
https://twitter.com/tomdelonge/status/1254984848227184642Was es mit der To The Stars Academy Of Arts And Sciences auf sich hat
DeLonge gründete die To The Stars Academy Of Arts And Sciences im Jahr 2017. Das erklärte Ziel: „ein mächtiges Vehikel für Veränderung zu sein“, „ein Konsortium aus Wissenschaft, Luft- und Raumfahrt und Unterhaltung, das gemeinsam daran arbeiten wird, begabten Forscher*innen die Freiheit zu geben, exotische Wissenschaft und Technologien mit der Infrastruktur und den Ressourcen zu erforschen, um sie rasch in Produkte umzusetzen, die die Welt verändern können".
Zusammenarbeit mit U.S. Army und Schuldengerüchte
Im Oktober 2019 wurde bekannt, das die Academy mit der U.S. Army zusammenarbeitet – das berichtete unter anderem der deutsche Metal Hammer. „Unsere Partnerschaft mit To The Stars Academy dient als eine aufregende, unübliche Quelle für neuartige Materialien und Transformationstechnologien, um die Möglichkeiten unserer militärischen Bodensysteme zu erhöhen. Beim Ground Vehicle Systems Center der Army freuen wir uns auf diese Partnerschaft und die potenziellen zukünftigen technischen Innovationen“, zitiert das Magazin Dr. Joseph Cannon vom U.S. Army Futures Command.
2018 berichtete arstechnica.com, dass DeLonges Organisation Schulden in der Höhe von über 37,4 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 34,4 Millionen Euro) gemacht hatte. DeLonge bezeichnete diesen Bericht als Lüge. Bei der Summe habe es sich um Defizit der Aktionäre gehandelt, die keine Schulden sondern „ aktienbasierte Vergütung“ zu bezeichnen seien (Visions berichtete).