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Taylor Hill / Getty Images

Twenty One Pilots verklagen Temu wegen Fake-Merch

Die Band Twenty One Pilots hat den chinesischen E-Commerce-Riesen Temu verklagt. Der Vorwurf: Das „unethische“ Unternehmen überschwemme den Markt mit billigen Nachahmungen ihres offiziellen Merchandise.

Das Stressed Out-Duo, das in dieser Woche sein achtes Studioalbum veröffentlicht, bezeichnet die Plattform als „Sumpf an rechtsverletzenden und anderweitig illegalen Produkten“ – darunter viele Artikel, die „offensichtliche Kopien“ ihres eigenen Band-Merchandise seien.

Stellungnahme der Anwälte

„Temu gilt weithin als eines der unethischsten Unternehmen auf dem globalen Markt“, schreiben die Anwälte der Band in einer Beschwerde, die Billboard vorliegt. „Anstatt gegen Nachahmungen vorzugehen, profitiert das Unternehmen bewusst vom Verkauf solcher Produkte – auf Kosten der Rechte von Künstler:innen und Marken.“

Temu („Team Up, Price Down“) ist ein Online-Marktplatz, der 2024 stark an Popularität gewann, indem er günstige Waren direkt an US-Verbraucher:innen verkaufte. Doch Twenty One Pilots – bestehend aus Sänger Tyler Joseph und Schlagzeuger Josh Dun – behaupten, dass viele der angebotenen Artikel Fälschungen seien und gegen US-amerikanisches Urheber- und Markenrecht verstoßen.

Die Klage enthält zahlreiche Beweise, darunter Fotos von T-Shirts, Tassen, Postern und weiteren Produkten. So wird ein offizielles T-Shirt im Wert von 35 Dollar, auf dem die beiden Musiker Rücken an Rücken abgebildet sind, bei Temu für lediglich 7,54 Dollar angeboten.

„Temus Muster des Gesetzesbruchs und der Ausbeutung kreativer Arbeit anderer ohne deren Zustimmung zeigt sich deutlich in den vorliegenden Ansprüchen“, heißt es weiter in der Klageschrift.

Künstler:innen wehren sich gegen Fälschungen

Immer mehr Musiker:innen greifen zu rechtlichen Mitteln, um sich gegen gefälschtes Merchandise zu wehren. Erst im vergangenen Monat reichten die Merchandise-Partner von Benson Boone und Tate McRae Klagen gegen Fake-Produkte ein, die vor ihren Konzerten verkauft wurden. Zuvor hatten auch Nirvana, Harry Styles, Rod Wave und viele andere ähnliche Verfahren angestrengt.

Solche Fälle bergen jedoch Fallstricke: Ende 2023 verklagte Country-Star Luke Combs versehentlich eine Superfan, die selbstgemachte Tassen verkaufte – und gewann ein Urteil in Höhe von 250.000 Dollar gegen sie. Nachdem die Geschichte viral ging, entschuldigte er sich öffentlich und erließ ihr die gesamte Summe.

Andere Künstler:innen richten ihren Fokus direkt auf große Online-Plattformen, die solche Verkäufe überhaupt erst ermöglichen. Auch die nun von Twenty One Pilots eingereichte Klage stammt von denselben Anwälten, die bereits im Namen des Nachlasses von MF Doom gegen Temu vorgingen. Diese Klage ist weiterhin anhängig.

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