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Prodi Guha/Getty Images

U2 unterstützt die Ukraine drei Jahre nach der russischen Invasion mit einem Klavierstück

Die Ukraine ist für U2 nicht in Vergessenheit geraten! 

Mit einem Gedicht zu einem Klavierstück zeigt die Band ihre anhaltende Solidarität und macht deutlich, dass die Menschen in der Ukraine auch drei Jahre nach der Invasion auf ihre Unterstützung zählen können. Das musikalische Statement wurde in einem Instagram-Post geteilt.

Ein Akt der Solidarität

Am Montag, dem 24. Februar – genau an dem Datum, an dem Russland im Jahr 2022 seine großangelegte Militäroperation gegen die Ukraine startete und damit einen bis heute andauernden Krieg entfesselte – veröffentlichte Bono auf dem Instagram-Account der irischen Rockband eine emotionale, vom Klavier begleitete Lesung des Gedichts „Mein freundlicher Brief“ von Taras Schewtschenko. In dem Gedicht heißt es: „Zerreiße nun deine Ketten, vereinigt euch in der Liebe, und sucht nicht in der Fremde den Anblick von Dingen, die nicht einmal oben zu finden sind. Dann wirst du in deinem eigenen Haus die wahre Gerechtigkeit, Kraft und Freiheit sehen!“

In der Bildunterschrift schrieb Bono: „Alle, die an die Freiheit glauben und die Gefahr spüren, in der wir Europäer uns jetzt befinden, schlafen an diesem dritten Jahrestag der Invasion nicht leicht.“ Er verriet zudem, dass er und The Edge diese musikalische Lesung ursprünglich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geschickt hatten – wenige Tage, nachdem Russland vor drei Jahren erstmals in die Ukraine einmarschiert war.

Taras Schewtschenkos „Mein freundlicher Brief“ in voller Länge

Die Worte, die U2 in ihrer musikalischen Darbietung vortrug, stammen von Taras Schewtschenko, einem der bedeutendsten Dichter der Ukraine, der dort als „Vater der Nation“ verehrt wird. Hier das Gedicht in voller Länge:

„An die Toten, die Lebenden und die noch Ungeborenen, meine Landsleute, alle, die in der Ukraine und außerhalb der Ukraine leben: Wenn ein Mann sagt, er liebe Gott und hasse seinen Bruder, so ist er ein Lügner (1 Johannes 4,20).

Tage dämmern, dann kommt die Dämmerung grau, die Grenze des lebenden Tages; denn müden Menschen scheint Schlaf am besten, und alle Geschöpfe Gottes ruhen sich aus. Nur ich trauere wie ein Verfluchter durch all die letzten und ersten Stunden, traurig an der Kreuzung von Tag und Nacht, ohne dass jemand da ist, der meine Not sieht.

Niemand kann mich sehen, niemand kennt mich; alle Menschen sind taub, keine Ohren hören mich. Männer stehen und tauschen ihre gemeinsamen Ketten, verkaufen die Wahrheit für schmutzige Gewinne, begehen Schande gegen den Herrn, indem sie Menschen ins Joch zwingen und Böses auf Feldern säen, die vom Teufel bestellt wurden… Und was wird sprießen? Bald werdet ihr sehen, was für eine Ernte es geben wird!

Kommt zur Besinnung, ihr Skrupellosen, ihr törichten Kinder, ihr Söhne der Dummheit! Und bringt dieses friedliche Paradies, eure eigene Ukraine, vor eure Augen; dann lasst euer Herz in aufrichtiger Liebe ihren mächtigen Ruin hier umarmen! Brecht dann eure Ketten, vereint euch und sucht nicht im fremden Land den Anblick von Dingen, die nicht einmal oben zu finden sind – geschweige denn in Ländern, die Fremde lieben. Dann werdet ihr in eurem eigenen Haus wahre Gerechtigkeit, Stärke und Freiheit sehen!“

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