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Foto: David Nutter

Unveröffentlichtes Demo-Video von Lennons „Give Peace A Chance“ aufgetaucht!

Das John Lennon Estate hat ein noch nie zuvor gesehenes Video von Lennon und Yoko Ono veröffentlicht. Es zeigt sie in einem Hotelzimmer bei den Proben zu Give Peace A Chance.

von Björn Springorum

Wenige Aufnahmen der Popgeschichte sind so gut dokumentiert und bezeugt wie die zu Give Peace A Chance von John Lennon und Yoko Ono. Am 1. Juni 1969 laden die beiden jede Menge Prominente und Pressevertreter*innen in ihre Flitterwochensuite 1742 im Queen Elizabeth Hotel in Montreal ein, um die Entstehung von Lennons erster Solo-Single ohne die Beatles zu bezeugen. Der lokale Produzent André Perry bringt vier Mikrofone und einen Vierspurrekorder mit – und los gehen die Aufnahmen.

Ein Lied gegen den Krieg

Unter den Anwesenden befinden sich Drogenpapst Timothy Leary, Beat-Poet Allen Ginsberg, der Beatles-Pressesprecher Derek Taylor und zahlreiche weitere. Das Lied wird ein großer Erfolg und praktisch über Nacht zur Hymne der Anti-Vietnamkrieg-Bewegung: Am 15. November 1969 singen es eine halbe Million Demonstrant*innen in Washington. Soweit, so bekannt.

Früheste bekannte Aufnahme des Klassikers

Wenig bekannt ist die Genesis des prägenden Stückes vor ihrem Bed-In in Montreal. Das John Lennon Estate bringt jetzt ein wenig Licht ins Dunkel: Ein bislang unveröffentlichtes Video zeigt Lennon und Ono in ihrem Zimmer im Sheraton Oceanus Hotel auf den Bahamas. Aufgenommen von Kameramann Nic Knowland und Tontechniker Mike Lax zeigt es die beiden auf einem Sofa, Lennon mit der Akustischen in der Hand, wie sie den Song gut gelaunt und verschmitzt proben. Offensichtlich haben wir es hier mit der frühesten bekannten Aufnahme dieses Songs zu tun – datiert auf den 25. Mai 1969, also eine gute Woche vor der offiziellen Premiere im Queen Elizabeth Hotel.

Ursprünglich wollten John Lennon und Yoko Ono ihr legendäres Bed-In ebenfalls hier auf den Bahamas abhalten, verlegten das Ganze aufgrund des ungünstig geschnittenen Hotelzimmers dann aber doch in letzter Minute noch nach Kanada. Clevere Entscheidung: Der Presse wäre es nicht so ohne weiteres möglich gewesen, mal eben auf die Bahamas zu jetten. Was bleibt, ist ein fast schon schmerzhaft schöner Einblick in die Beziehung der beiden. Und ein wunderbar gut gelaunter John Lennon, der sichtlich Spaß daran hat, mit seiner Frau Musik zu machen.

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