Das kreative Live-Projekt The Circle° Sessions präsentiert seinen nächsten Coup: Die kanadische Pop-Newcomerin VVAVES performt am Klavier einen der großen Beatles-Klassiker.
von Michhael Döringer
Hommage zum Jubiläum
Nach der fantastischen Interpretation von John Lennons Jealous Guy durch The Teskey Brothers und Joy Denalane setzt das intime Videoformat mit seiner neuesten Produktion nicht nur seine Lennon/McCartney-Hommage fort, sondern tut das mit Let It Be genau zum richtigen Zeitpunkt. Das sagenumwobene letzte Beatles-Album mit dem selben Titel feierte nämlich gerade erst großes Jubiläum. Vor genau 50 Jahren, im Mai 1970 erschien die Platte, nach der die Fab Four endgültig getrennte Wege gingen – aufgelöst hatte sich die Band bereits einen Monat vor Release.
Beatles-Version:
Moderner Pop mit Potenzial
Let It Be steht für ein Ende und für einen Anfang zugleich, denn die einzelnen Beatles-Mitglieder begründeten schließlich fast alle schnell eine lange und fruchtbare Solokarriere. Der Song ist damit ein perfekter Pick für die Kanadierin VVAVES alias Emma Sophia Rosen. Die 24-jährige Sängerin, Songwriterin und Produzentin veröffentlichte 2016 ihren ersten Song, mit der Single Alive machte sie zwei Jahre später international von sich reden. Auch mit ihren aktuellen Veröffentlichungen wie zum Beispiel 5 Of Your Exes beweist die mittlerweile in Deutschland lebende Künstlerin, dass sie enormes Potenzial hat, den modernen Pop entscheidend mitzugestalten. Der nächste Hit ist da nur eine Frage der Zeit.
Feierlich mit Klavier
Nun ist sie wie gesagt der nächste Act, der für The Circle Sessions in den Ring steigt. Mit Let It Be hat sie sich einen nur scheinbar dankbaren Song ausgesucht. Denn so simpel er mit seiner Klavierbegleitung und dem allbekannten Text auch scheinen mag: Die Intensität seiner ruhigen Töne macht das Lied zu einer Herausforderung, gerade in einem so unmittelbaren und intimen Setting. Da muss jeder Ton, jeder Handgriff, jedes Wort sitzen, oder zumindest Sinn machen. VVAVES besteht diesen Test locker und elegant und verleiht dem Song genau die feierliche Aura, die er verdient und ihn auch im Original ausmacht. Man kann ihn einfach nicht oft genug hören, vor allem wenn ihn fähige Musiker*innen aufführen – wenn es schon nicht die eigentlichen Urheber seine können. Wir sind gespannt, ob bald schon mit einer neuen Beatles-Reverenz von The Circle° Sessions zu rechnen ist. Wird daraus womöglich eine Serie innerhalb des Projekts? Uns würde dafür noch der eine oder andere passende Kandidat*in einfallen. The Circle° Sessions scheinen jedenfalls auch noch viele aufregende Künstler*innen in petto zu haben.