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10 Songs, die die Rockmusik verändert haben – Teil 1

Manche Songs sind wichtiger als andere. Sie haben die Grenzen des Machbaren und Vorstellbaren im Rock verschoben. Das müssen nicht immer die großen Hits sein, die Verkaufsschlager und die Nummern, die jeder kennt. Manchmal verstecken sich diese Songs zwischen den Rillen. Manchmal sind sie aber auch unvergessen. Wir haben uns auf die Suche nach diesen Songs gemacht, die die Rockmusik in ihren ersten Jahren entscheidend beeinflusst haben.


Hört hier in die ersten 10 Songs, die die Rockmusik verändert haben, rein:


1. Little Richard – Tutti Frutti

https://open.spotify.com/track/3Os0VNtvEnRFlXSK5dvOFu

Man kann sich gut vorstellen, welche Schockwellen dieser Song im Jahr 1955 ausgelöste. Zusammen mit Fats Domino, Ray Charles oder Chuck Berry brachte Little Richard den frisch geborenen Rock’n’Roll in die Charts. Songs wie Tutti Frutti gehören zu den wichtigsten Grundbausteinen der Rockmusik. Und der extravagante, unverhohlen queere Little Richard Penniman aus New Orleans bot die Blaupause eines wilden Frontmanns.


 2. The Beatles – A Hard Day’s Night

Ein extrem einfacher, extrem wirkungsvoller Rocksong. Das waren die Beatles auf dem Höhepunkt der sogenannten Beatlemania. Songs wie dieser machten sie zur größten Band aller Zeiten, bis heute. Über die zahllosen Aspekte ihres Einfluss wurden zahllose Bücher geschrieben. Wir wollen hier nur festhalten: Wenige Bands haben so viele prägnante Songs wie A Hard Day’s Night geschrieben. Am Ende will jeder Künstler bis heute nichts anderes als das.


 3. Bob Dylan – Like A Rolling Stone

Als Dylan auf dem Newport Folk Festival 1965 seine Gitarre in den Verstärker steckte, witterte das Publikum verrat. Doch als kurze Zeit später Highway 61 Revisited erschien, langen sie ihm alle wieder zu Füßen. Dylan stieß neue Türen auf, indem er vom akustischen Folker zum elektrischen Rocker wurde, beziehungsweise die beiden Felder füreinander öffnete. Mit Songs wie Like A Rolling Stone definierte Dylan, was Folk Rock sein kann.


 4. The Who – My Generation

Das Debütalbum von The Who: der Soundtrack der Mod-Bewegung, der wilde Aufschrei der britischen Jugend. My Generation ist juveniler Revoluzzer-Rock vom Feinsten und hat ein paar Parolen für die Ewigkeit geliefert: „I hope I die before I get old“ ist so etwas wie die Grundidee von Rock. Leider haben das schon viel zu viele zu wörtlich genommen.


5. Frank Zappa & The Mothers of Invention – Who Are The Brain Police?

Freak Out! hieß das 1966er-Debütalbum von Frank Zappa, das Songs wie diesen im Gepäck hatten. Die Rockmusik war noch nicht einmal richtig entstanden, da begann dieser Hippie-Freak von der Westküste schon damit, sie nach allen Regeln der Kunst zu dekonstruieren und auseinanderzunehmen. Zappa collagierte und zitierte von Psychedelic bis Bubblegum-Pop alle Stile auf einmal und legte mit seinem irren Avant-Rock den Grundstein für Noise-, Progressive, Art- und sogar Punkrock. Ein wahnsinniger Visionär.


6. The Monks –  I Hate You

Das britische Musikmagazin The Wire kompilierte vor einiger Zeit eine Liste mit dem genialen Titel „100 records that set the world on fire (while nobody was listening)“. Hier geht es ja eigentlich um Songs, die tatsächlich was bewegt haben, weil sie auch von vielen Menschen gehört wurden. Aber einer muss sein: The Monks, eine Mitte der 60er in Deutschland aktive Band bestehend aus amerikanischen Ex-GIs, hätte die Rockmusik revolutioniert, wenn sie denn bekannt genug gewesen wäre. Zumindest im Rückblick sieht man ihre Bedeutung: Das, was sie auf Songs wie I Hate You abliefern, ist Proto-Punk im Beatmusik-Mantel und völlig ihrer Zeit voraus.


7. Pink Floyd – Interstellar Overdrive

Pink Floyds Debütalbum The Piper At The Gates Of Dawn (1967) ist für viele die ultimative Psychedelic-Platte der 60er. Der zehnminütige Irrgarten inklusive Raketenflug Interstellar Overdrive ist ein Lehrstück für experimentellen Rock und eine Art Rohmaterial, aus dem Pink Floyd und andere später ihre progressiven Konzeptalben zimmerten.


8. The Velvet Underground – Sister Ray

Ja, doch: Auf dem Bananen-Album sind definitiv die allerschönsten Songs, die es von Velvet Underground gibt. Aber in anderen Momenten waren sie einen Tick revolutionärer, zum Beispiel auf White Light/White Heat (1967), auf dem vor allem das 17-minütige Noise-Rock-Epos Sister Ray heraussticht. Übersteuert, überdosiert, überlang. Lou Reed, John Cale, Moe Tucker und Sterlin Morrison erreichten hier die damaligen Grenzen des guten Geschmacks – und gaben vielen neuen Generationen einen ganz neuen Geschmacks-Kompass mit auf den Weg.


9. The Jimi Hendrix Experience – Purple Haze

Man muss nicht mal selbst Gitarre spielen, um zu verstehen, wie wichtig Jimi Hendrix für die gesamte Zunft und damit auch die Rockmusik war. Bis heute wird von seiner begnadeten Technik geschwärmt, seiner Kontrolle, seiner Mischung von Blues, Funk und Psychedelia. Ein schwarzer Musiker wurde zum unbestrittenen Herrscher einer sonst von Weißen dominierten Musikwelt. Das inspiriert noch heute. Wir machen es kurz: Purple Haze ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Rocksongs aller Zeiten.


10. MC5 – Kick Out The Jams

Die wohl wildeste Band ever aus Detroit hatte nicht sehr viel Glück und nur bescheidenen Erfolg mit ihrem Debütalbum im Jahr 1969. Es hagelte Skandale, Verrisse und schlechte Publicity. Erst im Nachhinein verstand die Welt, dass diese rohe Energie hier etwas ganz besonderes war – eine Urgewalt, für die viele damals einfach nicht bereit waren. Ohne MC5 hätte es die Stooges, die Ramones und viele andere frühe Punkbands nicht gegeben.


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