„Sound Of … Resistance“: Diese 5 Ausnahme-Artists solltest du neben Grace Jones kennen
podcast11.04.24
Grace Jones ist Musikerin, Model, Fashion-Ikone und Muse für alle von Yves Saint-Laurent bis Arnold Schwarzenegger. Die letzte Folge unserer ersten Podcast-Staffel Sound Of … Resistance nähert sich dem Phänomen Grace Jones. Als Ergänzung kommen hier fünf Artists aus ganz unterschiedlichen Lagern, die man ebenfalls kennen sollte.
von Björn Springorum
Ach, was ist Grace Jones nicht alles. Männerverschlingender Vamp? Wenn sie uns das so sehen lassen will, dann ist das so. Sie ist einzigartig, ihrer Zeit voraus, eine Pionierin. Für queere Disco, für Schwarze Musik, für scheuklappenfreies Schaffen, für androgynes Auftreten, für Selbstbewusstsein und für feminines Durchsetzungsvermögen in einer maskulin dominierten Welt. So wie diese fünf Künstler*innen auch.
1. Diana Ross
Ziemlich genau fünf Jahre älter als Grace Jones ist Diana Ross. Und auch mit frisch 80 kein bisschen leise: Seit 1959 ist sie aktiv, macht die Supremes als Lead-Sängerin zu einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Mehr Nummer-eins-Hits an der Spitze der US-Charts hatte keine andere Girl-Group. Ab den Siebzigern fährt sie dann solo in die Musikgeschichte ein, veröffentlicht ein erfolgreiches Album nach dem anderen und spielt bombastische Tourneen. Wie Grace Jones, ist Diana Ross eine Universalgelehrte: Sie baut sich eine weitere Karriere als erfolgreiche Schauspielerin auf, wird als „Entertainerin des Jahrhunderts“ ausgezeichnet und hat sogar einen Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame. Ihr Erfolg mit den Supremes auch in der weißen Bevölkerung der immer noch segregierten USA trug viel dazu bei, Grenzen zwischen den Kulturen abzubauen. I’m Coming Out sei dennoch keine queere Hymne, wie sie mal versicherte.
2. Lorde
Vom andere Ende der Welt und sprichwörtlich aus einer anderen Zeit kommt Lorde. Und doch hat die Neuseeländerin viel von der femininen Furchtlosigkeit und dem eisernen Willen der großen Grace Jones. Mit gerade mal 27 Jahren hat die Sängerin schon erstaunlichen Wandlungswillen gezeigt, hat sich zwischen Pop, Electro, Psychedlic und Folk ausprobiert und früh damit begonnen, ihre eigenen künstlerischen Entscheidungen zu treffen. Sie ist Feministin und offen sex-positiv, sieht es nicht ein, auf der Bühne starre Choreografien abzuspulen wie andere Popstars. Grace Jones bezeichnete sie schon mit 17 als „Ikone und knallharte Frau“.
3. Sylvester
Der männlich-queere Gegenpart zu Grace Jones heißt in den Siebzigern Sylvester James, kurz Sylvester. Wie Jones, springt auch er munter zwischen Disco, Funk und Soul und übernimmt an der Westküste das Ruder, während Grace Jones die Ostküste im Schwitzkasten ihrer Begierden hat. Sylvester prägt einen androgynen Kleidungsstil und eine hohe Falsettstimme, reist mit einer Gruppe Drags durch die Gegend und wird ganz offiziell zur Queen Of Disco. Er stirbt 1988 an den Folgen einer Krankheit, für deren Bekämpfung er sich zu seinen Lebzeiten stark gemacht hat – AIDS.
4. Björk
Was wohl passiert wäre, wenn Grace Jones in Island aufgewachsen wäre, zwischen Vulkanen und Elfen, Nordlichtern und Trollen? Wahrscheinlich wäre auch so etwas herausgekommen wie Björk – ein Wunderwesen, sonderbar und grandios, seltsam abgekoppelt von Zeit und Raum, was Musik, Gestalt, Image und Styling angeht. Ihr Kleidungsstil ist ebenso einzigartig wie ihre Herangehensweise an Pop, alles fließt bei Björk, nichts bleibt, wie es ist. Das macht sie, wie Jones, zum Enigma. Und zu einer der spannendsten Künstlerinnen aller Zeiten.
5. Nicki Minaj
Nicht immer ist Grace Jones Happy mit ihrem gewaltigen Einfluss. Vor einiger Zeit kritisierte sie Stars von Madonna bis Nicki Minaj, dass die zwar „jede Unze“ ihres Looks kopierten, sie aber viel zu wenig dafür würdigten. Ist natürlich nicht die feine englische Art, also machen wir es: Jupp, auch Superstar Nicki Minaj, 41, verdankt Grace Jones in Sachen Look und Auftreten einiges. Die Queen Of Rap mit trinidadischen Wurzeln ist die erste Künstlerin, deren Video die magische Marke von einer Milliarde Klick bei YouTube gesprengt hat – und ebenso eine Fashion-Queen ihrer Zeit wie es Jones damals war.
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