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Foto: Phil Walter/Getty Images

10 Songs, die jeder Fan von Green Day kennen sollte

Green Day haben den Pop-Punk mitdefiniert, mindestens zwei herausragende Alben der Rockgeschichte veröffentlicht und stehen bis heute auf den Bühnenbrettern der größten Arenen der Welt. Wir haben die zehn besten Songs der Kalifornier zusammengetragen.

von Timon Menge

1. 2000 Light Years Away (1991)

Als Green Day am 17. Dezember 1991 ihr zweites Album Kerplunk! veröffentlichen, stehen die Zeichen bereits leise auf Umbruch. So fährt die Gruppe in ihrer kalifornischen Heimat bereits mehr als passable Erfolge ein, mit Album Nummer zwei kann die Band zum ersten Mal große Labels auf sich aufmerksam machen und im Anschluss einen dicken Plattenvertrag an Land ziehen. Das liegt nicht zuletzt an großartigen Punk-Songs wie 2000 Light Years Away, dem Opener der Scheibe. Außerdem verbirgt sich auf der Platte ein Hit, den Green Day für ihren großen Durchbruch Dookie zwei Jahre später gleich noch einmal aufnehmen: Welcome To Paradise.

2. Welcome To Paradise (1994)

In dem Song Welcome To Paradise beschäftigt sich die Gruppe mit ihrer Zeit als Hausbesetzer in Oakland (Kalifornien). So gibt Sänger Billie Joe Armstrong in einem Interview zu Protokoll: „Es geht um West Oakland und das Leben in einem Lagerhaus mit vielen Leuten. Ein Haufen Künstler und Musiker, Punks und was auch immer, Penner und Junkies und Schläger und Bandenmitglieder und so, die halt in dieser Gegend lebten. Man möchte dort nicht unbedingt nachts herumlaufen, aber es war ein nettes Lagerhaus, in dem man Basketball spielen konnte und so.“

3. Basket Case (1994)

Mit ihrem dritten Album und dem Durchbruch Dookie machen sich Green Day zwar viele Freunde, aber auch Feinde. In der Punkszene von Kalifornien kommt der Wechsel zu einer großen Plattenfirma nämlich alles andere als gut an. Der Musikclub 924 Gilman Street spricht der Band sogar ein Hausverbot aus, weil sie sich „verkauft“ habe. (Tatsächlich spielen Green Day erst im Jahr 2015 wieder dort.) In einem Spin-Interview erinnert sich Sänger Billie Joe Armstrong 1999 an den großen Umbruch: „Wir konnten nicht zurück in die Punkszene, egal, ob als erfolgreichste Band der Welt oder als gescheitertes Projekt. Es gab nur eine Option: den Blick nach vorne.“ Bei Basket Case handelt es sich um die dritte Single-Auskopplung aus Dookie.

4. When I Come Around (1994)

Nach Basket Case erscheint mit When I Come Around die vierte Single von Dookie. Bis heute bleibt das Album mit 20 Millionen verkauften Einheiten der größte Erfolg der Gruppe, noch vor American Idiot (2004), das immerhin 15 Millionen Mal über die Ladentheke geht. Als Dookie am 1. Februar 1994 rauskommt, erreicht das Album in sieben Ländern die Charts, in den USA reicht es sogar für Platz zwei. Die Presse überschlägt sich mit Lob, ein Jahr später wird die Gruppe auch noch mit dem Grammy für das „Best Alternative Music Album“ ausgezeichnet. Hut ab!

5. Good Riddance (Time Of Your Life) (1997)

Die zweite Single vom fünften Green-Day-Album Nimrod (1997) sollte eigentlich bereits auf Dookie landen, doch im Zuge der Produktion ihrer dritten Platte stellen Green Day fest, dass sich der Song zu sehr vom restlichen Material unterscheidet. In dem Stück, dass Billie Joe Armstrong bereits 1993 schreibt, beschäftigt er sich mit seiner Freundin Amanda, die nach Ecuador zieht. Übersetzt bedeutet „Good Riddance“ so viel wie: „Auf Nimmerwiedersehen!“

6. American Idiot (2004)

Mit ihrem zweiterfolgreichsten Album American Idiot belegen Green Day in unzähligen Hitparaden die Pole Position, ob in den USA, in Großbritannien, in Australien oder in Kanada. Die Gruppe selbst beschreibt die Platte als „Punkrock-Oper“. Den Titeltrack koppeln die Amerikaner als erste Single aus und arbeiten sich darin sehr kritisch an der US-Medienlandschaft ab. Als Beispiel pickt sich die Band die Berichterstattung über Irak-Krieg heraus, bei der die US-Medien die Grenze von Nachrichten und Reality-TV überschritten hätten.

7. Holiday (2004)

In der energiegeladenen Nummer Holiday setzt Textschreiber Billie Joe Armstrong noch einen drauf und rechnet mit Amerikas Konservativen ab. So wirft er republikanischen Politiker*innen beispielsweise vor, Minderheiten gezielt auszuschließen, um mehr Stimmen zu bekommen. Noch deutlicher bezieht Armstrong 2005 bei einem Green-Day-Konzert in Hamburg Stellung. Als Armstrong an jenem 22. Januar die Bühne betritt, liegt die zweite Amtseinführung von George W. Bush gerade einmal 48 Stunden zurück. Armstrongs Ankündigung des Songs Holiday: „Dieser Song ist ein großes ‚F*** DICH‘ an George W. Bush!“

8. Boulevard Of Broken Dreams (2004)

Als Teil der Haupthandlung auf American Idiot erzählt Boulevard Of Broken Dreams aus der Perspektive des Hauptcharakters „Jesus Of Suburbia“, der nach dem Energie-Hoch in Holiday das darauffolgende Tief erlebt. So wird in einem Making-Of-Video von MTV beschrieben, dass es sich bei Holiday um die Party handele und bei Boulevard Of Broken Dreams um den anschließenden Kater.

9. Wake Me Up When September Ends (2004)

Diesen Song schreibt Green-Day-Frontmann Billie Joe Armstrong bereits im Alter von zehn Jahren, kurz nach dem Tod seines Vaters. Mit der Handlung des restlichen Konzeptalbums American Idiot hat das Stück nichts zu tun, stattdessen nennt Armstrong das Lied einmal seinen „autobiografischsten Song“. „Wenn es einen Song gibt, der von der Geschichte des Albums abweicht, dann es ist dieser“, gibt er 2005 in einem Interview mit MTV zu Protokoll. „Er ist eine persönliche Sache. Ich habe mich noch nie mit diesem Thema auseinandergesetzt — über meinen Vater zu singen. Das ist schwer, aber auch sehr therapeutisch, weil sich das Lied mit dem Tod von jemandem beschäftigt, den man liebt.“

10. 21 Guns (2009)

In der zweiten Single vom achten Green-Day-Studioalbum 21st Century Breakdown beschäftigen sich die US-Amerikaner mit einem Thema, das in ihrem Land allgegenwärtig ist: Patriotismus. Namensgeber für den Song ist der sogenannte „21-Gun Salute“, also das Abfeuern von bis zu 21 Kanonen zur Ehrung von hochrangigen Politikern oder Angehörigen des Militärs. 2009 stellt Green-Day-Sänger Armstrong in einem Interview mit dem Magazin Q fest: „Der Song erinnert in vielerlei Hinsicht an 21st Century Breakdown und den 21-Gun Salute für jemanden, der gefallen ist, aber in einer Art Arena-Rock’n’Roll-Version.“ Und Arena Rock’n’Roll können Green Day schließlich am besten.

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