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10 Songs, die One-Hit-Wonder blieben

Ein Hit ist besser als gar keiner, oder? „One-Hit-Wonder“ ist nicht gerade das schönste Prädikat, das sich ein Künstler verdienen kann, und beschreibt meistens eine bestimmte Art von Songs, die genau so schnell wieder in Vergessenheit geraten, wie sie die Charts gestürmt haben. Wir beschäftigen uns natürlich mit einer leicht anderen und eher hochqualitativen Kategorie: mit Bands und Musikern, die vor allem für diesen einen großen Hit bekannt sind, obwohl sie eigentlich noch viel andere hörenswerte Musik veröffentlicht haben. Fluch und Segen des einen ganz großen Erfolgs lasten definitiv auf allen der folgenden Künstler.

Hört euch hier alle 10 Songs, die One-Hit-Wonder blieben, in einer Playlist an und lest weiter:


1. Dexy’s Midnight Runners – Come On Eileen

Die Band um Sänger und Songwriter Kevin Rowland ist eines der prächtigsten Beispiele dafür, zu welchen musikalischen Meisterleistungen New Wave fähig war. Synthies waren hier nicht wichtig, sondern ein organisches Zusammenwirken von Bläsern, Streichern und anderen klassischen Instrumenten. Ein bisschen Punk und eine große Portion Blue Eyed Soul, das machte besonders die ersten beiden Alben der Dexys von 1980 und 1982 zu wahren Meisterwerken. Leider kennen viele nur ihren Gassenhauer Come On Eileen, und obwohl Kevin Rowland und seine Band Kultstatus genießen, blieb dieser Song ihr einziger weltweiter Hit.

2. 4 Non Blondes – What’s Up

Während die Dexys nur in bestimmter Hinsicht ein klassisches One-Hit-Wonder waren, sieht die Sache bei den 4 Non Blondes schon viel deutlicher aus. Kennt jemand wirklich einen anderen Song der kalifornischen Alternative-Band neben What’s Up? Nach diesem Hit und dem zugehörigen Debütalbum Bigger, Better, Faster, More? (1992) kam nicht mehr viel von der Band um Sängerin Linda Perry. Sie löste die 4 Non Blondes im Jahr 1995 auf und widmete sich einer Solokarriere. Das war vermutlich nicht die beste Entscheidung.

3. The Cardigans – Lovefool

Wie so oft in der Musikgeschichte war es das Kino, das einen Song dieser schwedischen Pop-Band zum Megahit machte: Lovefool aus dem Jahr 1996 wurde gleich in zwei erfolgreichen Filmen prägnant eingesetzt, nämlich in Eiskalte Engel und der Romeo-und-Julia-Verfilmung mit Leonardo DiCaprio. Damit bekam Lovefool leider viel mehr Aufmerksamkeit als all die tollen Alben, die die Cardigans bis Mitte der 2000er-Jahre veröffentlichten. Hier lohnt es sich wirklich, nochmal nachzuhören.

4. The Verve – Bitter Sweet Symphony

Wir wollen Richard Ashcroft und The Verve hier wirklich nicht ans Bein pinkeln. Aber unter all den großen britischen Rockbands der letzten 20 Jahre wird keine so eng mit einem einzigen Song in Verbindung gebracht wie The Verve mit Bitter Sweet Symphony. Das liegt einerseits natürlich wieder am Kino (erneut Eiskalte Engel!), aber auch daran, dass Bitter Sweet Symphony ein Meisterwerk für sich ist, das sich kaum wiederholen ließ. Ein Song, der aus dem stets hochkarätigen Material von The Verve dennoch meilenweit herausragt.

5. The Buggles – Video Killed the Radio Star

Mit einem einzigen Song hat sich dieses New-Wave-Duo seinen Platz in der Musikgeschichte gesichert: Das Video zum programmatischen Song Video Killed The Radio Star war im Jahr 1981 der erste auf MTV ausgestrahlte Videoclip. Ein Song, der sich komplett in unser Bewusstsein eingebrannt hat, aber auch der einzige Höhepunkt der Buggles bleiben sollte.

6. Chumbawamba – Tubthumping

Jetzt wird die Definition von One-Hit-Wonder wieder interessant: Die britischen Anarcho-Punker Chumbawamba sind schon seit den frühen 1980ern aktiv, aber 1997 fanden sie sich auf einmal völlig unverhofft in den internationalen Charts wieder. Tubthumping ist natürlich von vorne bis hinten ein absoluter Hit, den man nicht besser hätte planen können. Aber ob das Chumbawamba wirklich so wollten? Keine Band ist mit dem Label One-Hit-Wonder wohl so zufrieden wie das Kollektiv aus Leeds.

7. Crazy Town – Butterfly

Als wir kürzlich die Nu-Metal-Ära Revue passieren ließen, gab es hitzige Diskussionen: Sind Crazy Town Nu-Metal? Immerhin kennt man sie fast nur für ihren großen Hit Butterfly, der nach Metal-Standards eher ein balladesker Schmachtfetzen ist. Andere Songs von Crazy Town wie Toxic kann man dem Genre da schon viel deutlicher zuordnen. Wie auch immer: Egal was da noch kommen mag, Butterfly wird für immer der erste Gedanke sein, den man bei dieser Band hat.

8. Robert Miles – Children

Im Mai 2017 ist Robert Miles mit nur 47 Jahren an Krebs verstorben. Mit Children setzte sich der italienische DJ ein Denkmal für die Ewigkeit. Auch wer sich nicht die Bohne für elektronische Musik interessiert, kennt diesen verträumten Trance-Track, der den musikalischen Zeitgeist im Jahr 1996 perfekt einfing. Andere nennenswerte Produktionen gelangen Miles leider nicht. Mit einem solchen Hit im Portfolio ist das aber auch nicht ganz so schlimm.

9. Gnarls Barkley – Crazy

Über zehn Jahre hat Crazy mittlerweile schon auf dem Buckel. Verrückt, denn der Song klingt noch immer unglaublich frisch und modern. Damit gelang der kleinen Supergroup aus Danger Mouse und Cee-Lo ein wirklich zeitloses Stück Musik und auch ihre beiden bisherigen Alben sind in Sachen Technik und Kreativität ganz großes Kino. Den Erfolg von Crazy konnten sie zusammen aber nicht mehr wirklich wiederholen.

10. House of Pain – Jump Around

Ein absoluter Party-Klassiker, keine Frage – aber gibt es eigentlich noch andere Tracks von House of Pain? Die Band um Everlast wird quasi erdrückt vom eigenen Megahit. Das war wohl auch ein Grund für Everlast, Solopfade einzuschlagen. Mit seinen eigenen Alben konnte er sich jedenfalls deutlich stärker profilieren als mit seiner alten Gruppe. Jump Around, ein ganz klassisches One-Hit-Wonder, aber eines von der allerbesten Sorte.

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