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5 Wahrheiten über die Bloodhound Gang

Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder eine*n Künstler*in und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.


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Bloodhound Gang - Hooray For Boobies
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Dieses Mal kümmern wir uns um eine Band, bei der man manchmal den Eindruck bekommen könnte, dass sie eher für ihre Eskapaden als musikalische Glanzleistungen bekannt sein dürften. Denn spricht man von der fünfköpfigen Band aus Pennsylvania, geht es meist schnell um deren Vorliebe für Exkremente und Erbrochenes und den vielfältigen Einsatz dieser Elemente auf der Bühne. Dabei könnten Jimmy Pop Ali und seine Kollegen auch mit anderen Dingen von sich reden machen – zum Beispiel mehr als sechs Millionen verkauften Alben. Wir haben die Vita der Chaosköpfe mal genauer unter die Lupe genommen.

1. Der Durchbruch

Die Karriere der Bloodhound Gang lief nur schleppend an – bis ein Praktikant des Senders 107.7 The End seinem Programmchef Fire Water Burn unterjubelte. Der mochte den Song sofort und spielte ihn umgehend in seiner Freitagabend-Show, woraufhin die Leitungen im Sender nicht mehr stillstanden. Der Programmchef gab den Song daraufhin an einen Freund bei KROQ-FM in Los Angeles weiter. Der Schneeballeffekt machte die Band binnen kürzester Zeit über die Grenzen der USA bekannt und zahlreiche Plattenfirmen – unter anderem auch Madonnas Label Maverick -  wollten die Bloodhoud Gang signen.Pressefoto-2010

2. Live is live

Die Bloodhound Gang und ihre Konzerte waren so eine Sache. Die Jungs fluchten während ihren Shows, was das Zeug hielt, tranken Unmengen an Schnaps, erbrachen ihn anschließend in ein Glas und tranken ihn erneut, urinierten sich gegenseitig auf die Köpfe, wälzten sich in Glasscherben, zogen sich splitterfasernackt aus oder aßen Würmer oder Insekten. „Das alles haben wir gemacht, weil wir keine guten Musiker waren. Wir hatten am Anfang auch nicht viel Zeit, jeder hatte einen Job, wir konnten nicht besser werden. Also haben wir diese ganzen Witze und Gags eingebaut, damit die Leute denken: diese Jungs sind verrückt“, verriet DJ Q-Ball mal im Gespräch mit Planet Interview.

3. Jimmy, der Journalist

Jimmy Pop Ali konnte nicht nur weltbekannte Melodien zusammenklauen und mit absurden Texten versehen, sondern stellte mit dem Stift auch Dinge an, die sich nicht unbedingt reimten. Er schrieb die ersten Pressetexte der Bloodhound Gang und versah diese immer wieder mit seltsamen Querverweisen auf andere Bands, die oft von Journalisten aufgegriffen wurden. Aber er verfasste auch Artikel für Magazine wie POPsmear oder Lollipop und schrieb für das englische Homosex-Magazin über die Pickel an seinem Allerwertesten und den Versuch, sie in einem isländischen Thermalbad loszuwerden.

https://www.youtube.com/watch?v=JZpxaiNV_sM

4. Inspiration im Stripclub

Viele Texte der Band wirken, als hätte man nur belangloses Zeug über Sex, Drogen und Ekelhaftigkeiten jeglicher Art zusammengewürfelt. Aber: Manche der Geschichten sind tatsächlich passiert. „A Lap Dance is So Much Better When the Stripper is Crying“ basiert zum Beispiel auf einer wahren Begebenheit. Eines Abends wurde Jimmy von Marylin-Manson-Gitarrist Daisy Burkwitz mit in einem Stripclub genommen und als sich eine der Tänzerinnen auf den Schoß des Bloodhound-Gang-Sängers setzte, fragte dieser nach ihrem Befinden. Aber statt dem gewöhnlichen Höflichkeitsgeplänkel tischte die Stripperin Jimmy ihre Lebensgeschichte auf, erzählte ihm, dass sie seit drei Jahren nicht in ihrer Heimat Russland gewesen und ihre Oma gerade gestorben sei. Schließlich fing sie an zu weinen, aber zog sich dabei weiter aus. Wieder zuhause, verarbeitete Jimmy das absurde Erlebnis in einem Song.

5. BFFs mit N*Sync?

Kein Scheiß: Die Bloodhound Gang und Boybands wie N*Sync wurden Mitte der 90er Jahre ungefähr zur gleichen Zeit populär – und konnten sich, auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht nicht denken würde, ganz gut leiden. Bloodhound-Gang-2005-webDas ist auch der Grund, weshalb die beiden N*Sync-Mitglieder Lance Bass und Joey Fatone im Jahr 2000 nicht nur bei einem Konzert der Gang in Atlanta vorbeischauten, sondern gleich auch noch bei einer spontanen Performance von Tearin’ Up My Heart mitmachten – ehe danach gemeinsam literweise Jägermeister verköstigt wurde.