Ohne die Kinks wäre die British Invasion nicht so verlaufen, wie sie letztlich in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Doch nicht nur die Mod- und Britpop-Bewegung beziehen die 60er Jahre Band als Grundstein ihrer Chroniken ein: Ohne einen, von dem sterilen Gitarrensound genervten, Dave Davies ist fragwürdig, ob es heute überhaupt jenen verzerrten Gitarrensound gäbe, der sich inzwischen auf fast jeder Platte wiederfindet und sämtliche Bereiche der Pop- und Rockmusik durchzogen hat. Kaum zu glauben, aber der Startschuss mit der Debüt-Platte „Kinks“ wurde heute vor einem halben Jahrhundert gegeben.
Der berühmteste Song des Albums ist wohl „You Really Got Me“ – und damit auch genau das Stück, welches die Karriere der vier Briten ins Rollen brachte. Dabei sah es anfänglich gar nicht mal so gut aus für die Band: Die ersten beiden Singles von den Kinks floppten und die erste Version von „You Really Got Me“ war viel zu klar und sauber, um die Energie der Jungs vernünftig einfangen zu können. Was folgte, war ein handfester Streit mit der Plattenfirma, die kein Interesse daran hatte, noch einen Studio-Aufenthalt der Band zu bezahlen.
Es war eine kleine Klausel im Vertrag, die es den Kinks ermöglichte, den Song so lange zurück zu halten, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Für den richtigen Sound zerschnitt Gitarrist Dave Davies das Membran seiner Verstärker-Box, die fortan einen verzerrten und „dreckigen“ Klang von sich gab. Gut so, denn wer möchte bei so einer Band schon die verzerrten Gitarren missen?
Mit Single und Album schaffte die Band den weltweiten Durchbruch, prangte auf Magazin-Cover und Plakatwänden und eröffnete Shows für die Beatles.
In den nächsten Jahren sollte es noch einige bemerkenswerte Releases um Ray und Dave Davies geben, die viele Musiker beeinflussen, und den Kinks einen ewigen Platz am Rock-Firmament sichern würden.
Ein anderer musikalischer Meilenstein, der dieses Jahr die Fünfzig voll gemacht hat, ist übrigens „Baby Love“ von den Supremes.