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Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

8 Anekdoten, die nur aus dem Leben von David Bowie stammen können

In Erinnerung an einen der größten Pop- und Rockmusiker aller Zeiten blicken wir auf unvergessliche, witzige und oft auch obskure Anekdoten aus seinem bewegten Leben.

von Markus Brandstetter

David-Bowie-Fans werden das Jahr 2016 nie vergessen. Nur wenige Tage, nachdem er seinen 69. Geburtstag feierte und sein 25. und finales Album Blackstar veröffentlichte, starb Bowie. Die Musikwelt trauerte. Bowie war ein Pionier in vielerlei Hinsichten. Einer, der mit Identitäten, Charakteren, Sexualität, Geschlechterrollen spielte. Ein Pop-Gigant, der sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhte – und sich irgendwann ins private Glück mit Ehefrau Iman und Tochter Lexi zurückzog. Einer, der bis zum Schluss nichts von seiner Krankheit wissen ließ – und ein grandioses letztes Werk hinterließ.

Hört und seht hier Bowies größte Hits:

Wir erinnern uns ans einige Anekdoten aus dem Leben des Musikers.

1. Er lehnte es ab, von der Queen zum Ritter geschlagen zu werden.

Sir David Bowie? Nichts da. Egal ob Elton John, Mick Jagger, Paul McCartney oder Rod Stewart: Für bekannt britische Rockstars ist es nichts ungewöhnliches, von der Queen in den Ritterstand erhoben zu werden. Eine Ehre, die Bowie im Jahr 2000 ablehnte. Gegenüber The Sun erklärte er damals: „Ich hätte nie im Leben die Absicht, irgendetwas derartiges anzunehmen. Ich weiß ernsthaft nicht, wofür das gut ist. Das ist es nicht, worauf ich in meinem Leben hingearbeitet habe. Es liegt nicht an mir, Jagger dafür zu verurteilen, es ist seine Entscheidung. Aber für mich ist das nichts.“

2. Er lebte in Berlin – gemeinsam mit Iggy Pop.

Natürlich, die Berlin Years. Bowie lebte von 1976 bis 1978 in der deutschen Hauptstadt – genauer gesagt in der Schöneberger Hauptstraße 155. Ebenfalls dort: Bowies Freund Iggy Pop. Das Zusammenwohnen ging aber nicht lange gut: Pop hätte ihm zu oft einfach sein Gourmetessen weggeschnappt, das er beim KaDeWe kaufte, erinnerte sich Bowie einmal. Und auch der Tagesablauf der beiden war anders. Schließlich zog Pop in eine Nachbarwohnung. Dass beide nach Berlin gezogen waren, hatte gute Gründe: Beide brauchten dringend Veränderung und mussten dringend von ihren Süchten weggekommen. In Bowies Fall war diese bekanntermaßen Kokain. Berlin war eine Frischzellenkur für Bowie. Er konnte sich frei bewegen, fuhr entweder mit dem Mercedes oder dem Fahrrad durch die Stadt und ging auch oft aus. Ach ja, und die legendäre Album-Trilogie, die hier entstand, wollen wir natürlich auch nicht vergessen.

3. Er hat die Sache mit dem Internet schon früh geahnt.

Bekannt ist auch, dass Bowie keine Angst vor Fortschritt und Veränderung hatte. Er hat das Potenzial des Internets früh erkannt – und mit 1993 mit BowieNet einen eigenen Provider ins Leben gerufen – den ersten „artist-created Internet service provider“, wie es hieß. Bowie kommunizierte sogar mit seinen Fans – unter dem Synonym „Sailor“ antwortete er gelegentlich auf Fanfragen, gab Empfehlungen oder teilte Updates. Wie richtig Bowie mit seiner Prognose lag, sieht man in diesem Internet

4. Er nahm seine letzten Alben unter strenger Geheimhaltung auf.

Nur der innerste Kreis wusste, dass Bowie gerade mit Blackstar im Studio war – und auch, wie es ihm eigentlich ging. Das war schon beim Vorgängeralbum The Next Day ähnlich.

5. Er kann sich an die Aufnahme eines seiner beliebtesten Alben nicht erinnern.

Als David Bowie Station To Station aufnahm, war er in einem bedenklichen Zustand. Er war quasi durchgehend auf Kokain und Amphetaminen, blieb tage- und nächtelang munter. Seine Diät: Paprika, Milch – und eben genannte Drogen. Bowie erklärte einmal, dass er sich an nichts mehr bezüglich des Albums Station To Station erinnern könne. Dass es in Los Angeles aufgenommen wurde, wisse er nur, weil er davon gelesen habe. Kostprobe davon, wie Bowie damals drauf war? Er bewahrte Urin von sich im Kühlschrank auf – aus Angst vor Hexen. Glücklicherweise kehrte Bowie den Drogen (und dem Alkohol) später völlig den Rücken.

6. David Bowie war Tom Jones.

Leicht hatte Bowie es nicht in puncto Künstlernamen. Er trat zunächst unter dem Künstlernamen David Jones auf, das war aber zu nahe an Davy Jones von den Monkees. Die Konsequenz: Er nannte sich in Tom Jones um. Bis der heute bekannte, andere Tom Jones daher kam. Aus Tom Jones wurde David Cassidy – und später David Bowie.

7. Er sagte zu Dave Grohl „fuck off“.

Foo-Fighters-Chef Dave Grohl wollte 2013 Bowie für einen gemeinsamen Track für einen Soundtrack gewinnen. Der lehnte allerdings ab, mit der Aussicht, irgendwann mal für ein anderes Stück zusammenzuarbeiten. Grohl schrieb ihm darauf hin eine E-Mail, in der er sich bedankte, dass er sich das Lied zumindest angehört habe. Laut Grohl kam eine Minute später ein E-Mail von Bowie zurück. Der Inhalt: „Well, that’s settled. Now fuck off.“ Wie Grohl später realisiert, handelte es sich dabei um einen Scherz von Bowie.

8. Sein Beruf: „Rockgott“.

Man merkt es in seinen Interviews, man sieht es in seinen Gastauftritten (grandios: die Folge von Extras mit Ricky Gervais, in dem Bowie über den „Little fat man“ singt) und man hört es von Kolleg*innen: Bowie hatte einen extrem ausgeprägten, trockenen Sinn für Humor. Apropos Ricky Gervais erinnerte sich einmal an einen E-Mail-Austausch zu Bowies 57. Geburtstag. Gervais schrieb Bowie: „60, ist das nicht Zeit für einen echten Job? Ricky Gervais, Comedian“. Bowies Antwort: „Ich habe einen echten Job. David Bowie, Rockgott“.

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