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Foto: Chris Hyde/Getty Images

Bewegende Worte: Warum Dave Grohl bis heute keine Nirvana-Songs hören kann

„Jahrelang konnte ich keine Musik hören, schon gar keinen Nirvana-Song.“ Die Wunden von Dave Grohl waren tief, als sich Kurt Cobain 1994 das Leben nahm. In einem Interview mit dem GQ-Magazin hat der Ex-Nirvana-Schlagzeuger vor kurzem erklärt, warum er es nach all den Jahren immer noch vermeidet, Musik von Nirvana zu hören.

von Timo Diers

Hör hier die Setlist von Nirvanas letztem Gig:

Drei Taugenichtse aus Seattle werden zum Sprachrohr einer ganzen Generation. So oder so ähnlich lässt sich die Geschichte von Nirvana in einem Satz zusammenfassen. Darüber, ob Kurt Cobain und Nirvana zu solch großen Teenager-Idolen werden wollten, lässt sich nach wie vor streiten. Fest steht, dass sich Cobain und Bassist Krist Novoselic Mitte der 80er über den Melvins-Frontmann King Buzzo kennenlernen. Vereint durch ihre Liebe zu Punk, Kiffen und der Abneigung gegenüber machohaften Typen aus den örtlichen High School Football Teams gründen die beiden Nirvana.

„Sie haben mich nicht vom Hocker gehauen“

An dieser Stelle soll es noch einige Jahre dauern, bis Dave Grohl – wieder über eine Empfehlung von King Buzzo – zur ersten Bandprobe auftaucht. Und das, obwohl er anfangs nicht sonderlich begeistert von der Musik war: „Sie haben mich jetzt nicht vom Hocker gehauen“, erinnert sich Grohl später. Doch die Probe läuft besser als mit allen anderen Schlagzeugern zuvor. Endlich hatten Cobain und Novoselic die richtige Härte an den Drums. Grohl zieht kurzerhand bei Cobain ein und Nirvana, wie die Welt sie kennt, sind geboren.

„Ich erinnere mich an alles an den Aufnahmen; ich weiß noch welche Shorts ich getragen habe oder ob es an dem Tag geschneit hat. Und trotzdem kann ich immer noch neue Bedeutungen in Kurts Lyrics finden“, beschreibt Dave Grohl seine Gefühle gegenüber den Nirvana-Songs.

Der tragische Tod von Kurt Cobain hat den Foo-Fighters-Frontmann jedoch schwer mitgenommen. Er kämpfte mit Depressionen und versuchte, der Musik von Nirvana soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Bis heute: „Nach Kurts Tod brach es mir jedes Mal das Herz, Radio zu hören. Nein, ich lege keine Nirvana-Platten auf. Aber irgendwo läuft immer eine Nirvana-Platte. Ich steig’ ins Auto und es läuft Nirvana. Ich gehe in einen Laden und es läuft Nirvana. Für mich ist das sehr persönlich.“

Nirvana war mehr als nur eine Band für Dave, es war seine persönliche Revolution: „Ich war damals 21. In dem Alter glaubst du, alles zu wissen. Aber bei Nirvana zu sein, hat mir offenbart, wie wenig ich tatsächlich wusste. Ich erlebte damals einige der besten Zeiten meines Lebens – aber natürlich auch einen der größten Tiefschläge.“

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