Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 16.12.1949.
von Victoria Schaffrath und Christof Leim
Billy Frederick Gibbons, der Fleisch-gewordene Bart unter den Rockern, feiert am 16. Dezember Geburtstag. Den musikalischen Überflug legt man dem kleinen William in die Wiege, mit ZZ Top geht’s nicht nur namentlich ganz nach oben. Zu seinem Ehrentag schauen wir uns im heutigen Zeitsprung die Stationen seines Lebens an.
Hört hier in die besten und coolsten ZZ Top-Songs:
Geboren im „lone star state“ Texas, lässt die Gesichtsbehaarung beim Sohn eines Dirigenten erstmal natürlich zu wünschen übrig. Fehlende Coolness macht der kleine Billy mit frühen Konzertbesuchen wett: Die Mutter schleppt ihn mit fünf Lenzen zu Elvis, der Vater, der unter anderem für die MGM Studios arbeitet, mit sieben zu einer prägenden Aufnahmesession von B.B. King. Vati schickt den angehenden Perkussionisten gar in die Lehre nach New York zu Tito Puente, dann schenkt man dem jungen William eine Gitarre. Herrlich, wenn die Eltern alles richtig machen.
Beinahe zu einfach
Der Junge soll sogar auf die Kunstschule in Hollywood. Dort gründet er mehrere Projekte, das erfolgreichste nennt er Moving Sidewalks. In Los Angeles freundet er sich außerdem mit einem Gitarrenhelden an: Jimi Hendrix preist Gibbons im Fernsehen an, die Bürgersteige spielen 1968 in seinem Vorprogramm. Zack, Karrierestart.
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Zurück in Texas folgt dann ein Jahr später die Gründung von ZZ Top. Den Namen ersinnt der Hendrix-Lehrling als Hommage an BB King und Blues-Sänger Z.Z. Hill. Getreu dieser Wurzeln verschreibt sich die Band dem Blues. Als man nach den ersten Aufnahmen Bass und Schlagzeug umbesetzt und Dusty Hill und Frank Beard an Bord holt, steht das Lineup final. So final, dass es auch nach mehr als 40 Jahren bleibt.
Ziemlich zügig „to the top“
In den Siebzigern ziehen ZZ Top ihr Ding und ihren Still konsequent durch: Blues, Rock, so erdig, dass es staubt. Der Tres Hombres-Sound kommt mit markanter Gitarre, Bass und Schlagzeug aus und macht die Band zu einem Top-Ten-Act. Zwischendurch gibt’s mal eine längere Pause, in der sich Gibbons (und auch Hill) erstmals den Bart der Bärte stehen lässt. Bloß Beard bleibt Bart-los. Denkt mal drüber nach.
In den Achtzigern wagt die Gruppe ein Synthesizer-Experiment, das sich auszahlt und sie in den kommerziellen Olymp befördert. Seitdem spielen die Texaner in einer Liga mit den ganz großen. Der Rolling Stone sieht Gibbons auf Platz 32 der besten Gitarristen aller Zeiten: Der bluesige Stil, der extrem tiefenentspannt anmutet, kommt ohne viele Spielereien aus. Ob’s an der Peso-Münze liegt, die er anstelle eines Plektrums benutzt?
Zusätzliche Auslastung sucht der ewige Sonnenbrillenträger 2015 und 2018 in Form zweier Soloalben, Perfectamundo und The Big Bad Blues. Ein weiteres scheint in Planung. Auch Gastrollen im TV oder eigene Grillsaucen finden sich in Gibbons’ Lebenslauf, die Single Holy Grail mit John Fogerty markiert 2018 noch einen weiteren der zahlreichen Höhepunkte. Bei so viel Erfolg schwant uns: Das F in den Initialen steht nicht für „Frederick“, sondern für „freaking“. Happy Birthday, Billy freaking Gibbons!
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