1981 haben es Queen längst auch in Nordamerika ganz nach oben geschafft. Ihre beiden monumentalen Konzerte in Montreal gelten als absolutes Highlight ihrer Konzertgeschichte – und erscheinen jetzt in besonderen Konfigurationen.
von Björn Springorum
Als die Siebziger zu Ende gehen und ein neues Jahrzehnt heraufzieht, befinden sich Queen in der Form ihres Lebens. In Europa sind sie seit Jahren Superstars, mittlerweile hat es auch mit dem ganz großen Durchbruch in den USA geklappt. Daran ist natürlich auch das Album The Game Schuld, erschienen 1980 und zugleich das erfolgreichste Album, das Queen jemals in den Staaten veröffentlichen sollen.
Majestätische Rock-Hoheit
Die Tournee durch Nordamerika wird entsprechend überlebensgroß geplant: Ganze 49 Shows lang ziehen Queen kreuz und quer durch das Land, spielen im Herbst 1981 ihre ersten Konzerte in Südamerika, bevor am 24. und 25. November zwei finale Konzerte im kanadischen Montreal anberaumt sind – der gewaltige Schlussakkord einer Mammuttour. Mit der verewigen sich Queen für alle Zeit als theatralische, melodramatische, bombastische, majestätische Rock-Hoheit.
Da muss es natürlich auch für den allerletzten Vorhang etwas ganz Besonderes sein. Gemeinsam mit dem Regisseur Saul Swimmer setzen Queen den Konzertfilm We Will Rock You um, der die frenetische Energie des auffällig lauten Publikums meisterhaft einfängt. Für diese neue Version des dazugehörigen, längst legendären Konzertalbums Queen Rock Montreal wurden die alten Aufnahmen aufwändig restauriert, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten. Der Sound von Queen Rock Montreal und Live Aid (als Bonus auf DVD und BluRay enthalten) wird erstmals in Dolby Atmos präsentiert. Eine Triple-Vinyl-Ausgabe und eine Doppel-CD runden diese neuen Konfigurationen ab.
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Ein Schnurrbart schreibt Geschichte
Alle Veröffentlichungen zeigen Queen vor 18.000 Fans in absoluter Höchstform. Die brandneue Lichtanlage namens Fly Swatters setzt dabei natürlich vor allem Freddie Mercurys Schnurrbart in Szene, den er erstmals in dieser vollen Pracht auf der Bühne trägt. Die Show dann allein mit einer fulminanten, gnadenlos rockenden Version von We Will Rock You zu eröffnen, zeigt das Energielevel der Band zur damaligen Zeit. Queen explodieren – und die Welt kann ihnen dabei zusehen. Sie covern Jailhouse Rock von Elvis Presley, legen eine denkwürdige, umwerfende Rendition von Bohemian Rhapsody auf die kanadischen Bretter und grooven sich durch Another One Bites The Dust – den Song also, den sie nur auf Michael Jacksons Anraten hin als Single veröffentlichen. Am Ende gibt es dann natürlich noch mal We Will Rock You in der stampfend-klatschenden Version, die Musikgeschichte geschrieben hat.
Ende einer Ära
Ohne es zu wissen, schließen Queen mit diesem beiden Montreal-Shows eine Ära ab: Die mehr oder weniger zeitgleich erscheinende Best-Of, eine der erfolgreichsten Platten aller Zeiten, fungiert als zusätzlicher Grenzstein. Als im Mai 1982 das nächste Album Hot Space erscheint, ist vom majestätischen Bombast nicht viel übrig, öffnet sich die Band in Richtung Disco und Funk. Queen Rock Montreal wird auf ewig weit oben in der Ruhmeshalle der Live-Mitschnitte stehen. Und wird auch über 40 Jahre nach dem Konzert nie etwas von seinem Zauber verlieren.
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