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Krisen und Chancen – Wie die Stones sich neu erfanden

Das 68er Jahrzehnt in der Karriere der Rolling Stones zeichnet den Beginn der Ära aus, die wir heute „Rock-Ära“ nennen. Um etwa 17:25 am 5. Juli 1969, umgehend nach Brian's Tod, gab die Band ein kostenloses Konzert im Hyde Park und wurde dabei zum ersten Mal als die „größte Rock'n'Roll Band der Welt“ vorgestellt. Heute ist dieser Begriff und der Name „The Rolling Stones“ vollkommen synonym. Aber es hätte auch ganz anders kommen können.   „Auch wenn die Live-Konzerte so riesig geworden sind, ist es uns auch bei kleinen Konzerten wichtig, dass wir genauso spielen wie immer schon. Wir bemühen uns immer noch jeden Abend, eine tolle Show zu liefern!”- Charlie   Angesichts der vielen Drogenskandale, Brian’s schrittweise Distanzierung von der Band in den schlechten Kritiken für Their Satanic Majesties Request standen die Rolling Stones unter enormen Druck. Ihre Antwort darauf war das im Dezember 1968 veröffentlichte Beggars Banquet – das erste wirklich geplante, zusammenhängende Album der Band. Neun von zehn Titeln wurden von Mick und Keith geschrieben, bei dem zehnten handelte es sich um einen Blues-Song aus der Vorkriegszeit. Die Stones hatten ihre Wurzeln in keiner Weise vergessen. „Beggars Banquet“ beinhaltet mit „No Expectations“ auf Brian Jones' letzten Beitrag zu einem Stones-Album. Im Film „Crossfire Hurricane“ sagt Mick „Er hat er geschafft, dass die Aufnahme wundervoll klang“. Die Band verankerte sich nach Brian's Tod im July 1969, nicht nur seines Todes (er hatte die Band bereits zuvor verlassen), sondern vor allem durch seinen Nachfolger, Mick Taylor. Gemeinsam mit Keith spielte er den Gitarren-Sturm, der Let it Bleed, Sticky Fingers, Exile on Main St. und Goats Head Soup einen brandneuen und gleichzeitig altbekannten Sound verlieh. Nachdem Mick Taylor weder fähig noch willig war, dieses Tempo beizubehalten, wurde er durch Ronnie Wood ersetzt – die ideale Grundlage für Keith, eine neue Ära der Bandgeschichte einzuleiten. Dies Begann mit der 1974er Platte It’s Only Rock ‘N’ Roll, an der Mick Taylor noch mit wirkte, aber deren Titelsong von Ronnie gespielt wurde. It´s only Rock'n'Roll - live vor 1,5 Millionen Menschen!   „Ich sah die Stones zum ersten Mal im Jahr 1964. Während des Konzerts absorbierte ich ihre Energie und Begeisterung und dachte mir 'Ich werde auch in dieser Band spielen. Das sieht nach einem ziemlich gutem Job aus' – nicht, dass man das, was wir machen wirklich einen Job nennen könnte.” – Ronnie     1968 war ein schwieriges Jahr für die Stones - so schwierig, dass sie nur ein Live-Konzert gaben. Die Situation wurde dadurch noch betont, dass Beggars Banquet fast ein Jahr nach der Veröffentlichung von Their Satanic Majesties Request erschien. Die Unzufriedenheit des 26-jährigen Brian Jones mit allem, was die Rolling Stones betraf, war zu offensichtlich und seine Konflikte mit sich selbst und der Polizei wegen Drogen und anderen Aspekten seines Lebens und Charakters zeigten sich im Privaten sowie in der Öffentlichkeit. Um ihren Aufnahmen neuen Schwung zu verleihen, entscheiden sich die Stones, mit einem neuen Produzenten zu arbeiten. Sie entschieden sich für Jimmy Miller, einen 26-jährigen Amerikaner, der auf Einladung von Chris Blackwell von Island Records nach Großbritannien gekommen war, um an Spencer Davis' „Gimme Some Loving“ sowie mit Nirvana, Spooky Tooth und Traffic zusammen zu arbeiten. In der Zwischenzeit nahm die Band „Jumpin’Jack Flash“, welches es im Sommer 1968 auf Platz 1 schaffte – genau, was die Stones brauchten, um die Kritiker zum Schweigen zu bringen. Mit der Veröffentlichung wechselte die Stimmung augenblicklich von harscher Kritik zu überschwänglichem Lob. Ohne Zweifel handelt es sich dabei um die wichtigste Single in der Karriere der Band. Aber Brian's Verurteilungen wegen Drogenbesitz und -Konsum stellten ein ernsthaftes Risiko dafür dar, dass die amerikanischen Zollbehörden ihm die Einreise verweigern würden. Dies und seine zunehmende Distanzierung von der Band führte zu Zweifeln, ob die Band in Zukunft weiter zusammen Musik machen würde. Anfang Juni sprachen Mick, Keith und Charlie endlich in seinem Haus in East Sussex mit Charlie und beschlossen, dass Brian die Rolling Stones verlassen sollte. Mick Taylor wurde zu seinem Nachfolger für ernannt und ein kostenloses Konzert im Hyde Park, in dem die Band als Headliner auftrat wurde für Samstag, den 5. Juli 1969 angekündigt. Brian verstarb einen Tag vor dem Konzert zu Hause auf der Cotchford Farm. Die Stones zogen das Konzert trotz der extrem schwierigen Umstände durch. Es war zwar keines der besten Konzerte der Band, aber sie legten damit den Grundstein für die fantastische, darauf folgende Amerika-Tournee, die auf Get Yer Ya-Ya’s Out, dem zweiten Live-Album der Bandgeschichte im November 1969 hauptsächliche in den Madison Square Gardens in New York aufgenommen wurde. Dabei handelt es sich zweifellos um eine der besten Konzertaufnahmen der Rock-Ära und auch die erste Tour, auf der die Band jede Nacht als die „größte Rock 'n' Roll Band der Welt“ vorgestellt wurde.  

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