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Zeitsprung: Am 12.2.1982 veröffentlichen Iron Maiden die Single „Run To The Hills“.

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 12.2.1982".

von Christof Leim

Keine einfache Situation: Mit ihren ersten beiden Alben hatten Iron Maiden sich an vorderster Front einer neuen Metal-Szene platziert. Doch nach der Tour zu Killers 1981 müssen die Briten ihren Frontmann Paul Di’Anno rauswerfen, weil abzusehen ist, dass er wegen zu viel Feierei zukünftigen Aufgaben – lies: Touren bis zur Weltherrschaft – nicht gewachsen sein würde. Vor der entscheidenden dritten Platte kann ein Wechsel des Sängers kritisch werden, doch Maiden landen mit Bruce Dickinson einen Glücksgriff. Wie sich das anhört, erfährt die Welt am 12. Februar 1982 mit der Single Run To The Hills.

Hört euch hier The Number Of The Beast an und lest weiter:

Dass Bruce Dickinson singen kann, steht außer Frage, als er im Herbst 1981 als neuer Iron-Maiden-Sänger vorgestellt wird. Allerdings singt er ganz anders als Paul Di’Anno: melodischer, variabler, fast klassisch, viel weniger rau. Die Fans sind gespannt, die Musiker wissen aber, dass der neue Frontmann ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Nach ein paar Testgigs in Italien macht sich die Mannschaft deshalb umgehend an das Songwriting. In nur sechs Wochen und mit einer Deadline im Nacken zimmern die fünf Londoner das Album The Number Of The Beast zusammen, das sich als stilprägendes Heavy-Metal-Meisterwerk erweisen sollte.

Eine Vorab-Veröffentlichung

Weil vorab noch eine Single veröffentlicht werden muss, bleibt den Musikern nichts anders übrig, als einen Song komplett aufzunehmen und abzumischen, bevor es an den Rest der Tracks geht. Das ist ungewöhnlich, aber machbar. Als erste Visitenkarte der neuen Iron Maiden wird Run To The Hills auserkoren. Laut der Credits stammt das Stück aus der Feder von Bassist Steve Harris, doch es stellt sich in der Folgezeit heraus, dass Dickinson ebenfalls einen kreativen Beitrag leistete. Wegen vertraglicher Verpflichtungen gegenüber seiner vorherigen Band Samson darf er jedoch nicht als Urheber genannt werden. (Das Gleiche gilt übrigens für Children Of The Damned und The Prisoner.)

In der flott galoppierende Nummer fällt vor allem der Refrain auf, in dem Dickinsons Stimme mit viel Vibrato über den Riffs thront und einen 1a-Ohrwurm produziert. Im Text singt unser Mann vom Konflikt zwischen der Urbevölkerung Nordamerikas  und Menschen, die aus Europa eingewandert sind, wobei er er beide Positionen einnimmt. Der offizielle Videoclip greift das Thema in schwarzweißen Filmszenen auf, die allerdings eher humoristisch wirken.

Triumphaler Einstand

Die Single erscheint am 12. Februar 1982. Auf dem Cover aus der Feder von Maiden-Stammzeichner Derek Riggs sieht man Satan im Kampf mit dem ikonischen Bandmaskottchen Eddie, der eine Tomahawk schwingt. Ein paar Fans dürften Di’Anno noch nachtrauern, doch der Großteil der Szene feiert die Nummer: Run To The Hills erreicht Platz sieben in den UK-Charts. Fünf Wochen später kommt das Album The Number Of The Beast und schießt mit Schwung auf Platz eins. Der Rest ist – immer wieder schön – Geschichte.

1985 wird das Lied erneut als eine Single ausgekoppelt, und zwar in der Version vom Konzertmitschnitt Live After Death. (Dass der in jeden Metal-Haushalt gehört, wisst ihr ja sicherlich.) Das prägnante Intro greifen Metallica 1987 auf ihrer Garage Days Re-Revisited-EP auf – und ziehen es durch den Kakao. Als Clive Burr, der Schlagzeuger auf The Number Of The Beast, Jahrzehnte später an Multipler Sklerose erkrankt, legen Iron Maiden 2002 die Original-Single noch einmal auf, ergänzt um einen Mitschnitt von Rock In Rio 2001 und verschiedene B-Seiten. Alle Einnahmen gehen dabei an Clive Burr’s MS Trust Fund zur Unterstützung des Ex-Kollegen. Dieser Re-Release schafft es auf Platz neun in Großbritannien und immerhin auf Platz 55 in Deutschland.

Das Artwork der Neuveröffentlichung 2002 zur Unterstützung des kranken Ex-Drummers Clive Burr.

Run To The Hills gehört heute noch zu den beliebtesten Iron Maiden-Songs und zu den zehn meistgespielten Songs der Band-Historie. Hier haben wir paar Versionen des Stückes aus der langen Karriere von Iron Maiden zusammengestellt, von Live After Death bis zur Camp-Chaos-Comicversion.

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