Immer zumindest schon mal half way there zu sein (und an den Rest auch noch zu glauben), gilt unter Bon-Jovi-Fans ja spätestens seit 1986 als Grundvoraussetzung. Und eine schlechte ist es sicherlich nicht. Immerhin hat die Band um Frontmann Jon Bon Jovi (oder John Francis Bongiovi Jr., wie er mit, im wahrsten Sinne des Wortes, bürgerlichem Namen heißt), seit ihrer Gründung 1983 über 130 Millionen Alben verkauft und in den letzten Jahrzehnten bei fast 3000 Konzerten in 50 Ländern vor allem Gebäude gefüllt, die sich irgendwas mit „Arena“ oder „Stadion“ nennen. Alleine auf ihrem dritten Album Slippery When Wet, das nur drei Jahre nach ihrer Gründung erschien, veröffentlichen Bon Jovi einfach mal drei Durchbruchhits: Livin’ on a Prayer, You Give Love a Bad Name und Wanted Dead or Alive.
Es gibt tatsächlich kaum eine Band, die schon von Anfang an so half way there war, wie Bon Jovi. Was aber nicht heißt, dass es nicht noch weitergegangen wäre. Ganze 14 Studioalben haben die Rock-Athleten aus New Jersey in den letzten 33 Jahren veröffentlicht, darunter diverse Hits wie Keep the Faith oder It’s My Life. Sogar Hindernisse wie die Drogensucht des Gitarristen Richie Sambora, der seit 2013 nicht mehr mit der Band aufgetreten ist und dessen Ausstieg 2016 offiziell verkündet wurde, hat Bon Jovi verkraftet. Nur eins wurde nie aus dem Weg geräumt: Weder „rush noch Have A Nice Day noch irgendein anderes Album, die zwischen den Jahren 2000 und 2015 erschienen ist, war bisher (für Detailliebhaber) auf Vinyl erhältlich.
Wahre Fans haben natürlich immer daran geglaubt, dass es schon irgendwann so weit sein würde. Und tatsächlich ist es das jetzt: Am 10. Februar veröffentlichen Island Records/Mercury Records alle Studioalben der Band von 1984 bis 2016 in einem limitierten Career Spanning Boxset. Die komplette Sammlung ist auf hochwertigem 180-g Vinyl gepresst und umfasst ingesamt 25 LPs mit Original-Albumcovern und natürlich Originalsound, der nach genauen Vorgaben der Band auf Vinyl remastert wurde. Wer also schon lange wissen wollte, wie Bon Jovi eigentlich all the way klingen, hat hiermit ab sofort die Möglichkeit es herauszufinden. Und weil’s so lange gedauert hat, gibt es dazu außerdem noch Jon Bon Jovis Soloalben Blaze of Glory (1990) und Destination Anywhere (1997) sowie eine LP mit dem Titel Extras, auf der Seltenheiten und Bonus Tracks aus den Jahren 2000 bis 2007 zu hören sind.