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Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP via Getty Images

Deezer: Zehn Prozent aller Songs stammen von künstlicher Intelligenz

Deezer berichtet, dass rund zehn Prozent aller auf der Plattform verfügbaren Songs von KI stammen, und möchte in Zukunft transparenter mit dem Thema umgehen.

Die französische Streaming-Plattform Deezer berichtet, dass etwa zehn Prozent aller verfügbaren Songs von künstlicher Intelligenz erstellt wurden – das entspricht 10.000 Uploads pro Tag. Dies wurde durch ein neues AI-Detection-Tool festgestellt, das die Musiklandschaft transparenter machen soll.

AI-Detection-Tool mit erweiterten Fähigkeiten

Deezers Tool zur Erkennung von KI-generierter Musik nutzt verschiedene generative Modelle, darunter Suno und Udio, um AI-Inhalte zu identifizieren. Das System hat zudem das Potenzial, sich weiterzuentwickeln, da es ständig mit neuen Beispielen trainiert werden kann. Eine der nächsten Herausforderungen ist die Erkennung sogenannter Deep-Fake-Stimmen, was laut Deezer noch nicht möglich ist, aber in Zukunft umgesetzt werden soll. Im Zuge dieser Entwicklung plant Deezer, KI-generierte Musik speziell zu kennzeichnen und gleichzeitig aus algorithmusbasierten Empfehlungen zu entfernen. 

CEO Alexis Lanternier über KI

Deezer-CEO Alexis Lanternier äußerte sich in einem Statement differenziert über die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Musikbranche: „Während künstliche Intelligenz das Musikökosystem immer stärker verändert und mehr KI-generierte Inhalte auf Plattformen wie Deezer auftauchen, freuen wir uns, ein innovatives Tool entwickelt zu haben, das mehr Klarheit und Transparenz für Künstler:innen und Fans bietet.“

Er betont, dass generative KI durchaus positive Auswirkungen auf die Musikproduktion und den Konsum haben könne, der Einsatz jedoch verantwortungsvoll und umsichtig gestaltet werden müsse. Nur so könnten die Rechte und Einnahmen von Künstler:innen und Songwriter:innen geschützt werden.

Deezer: Kein Neuling im Umgang mit KI

Diese Initiative ist nicht Deezers erster Schritt in der Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz. Im Oktober 2024 unterzeichnete die Plattform eine weltweite Erklärung gegen die unlizenzierte Nutzung kreativer Werke zum Training generativer KI. Im November desselben Jahres veröffentlichte Deezer eine Studie, die besagt, dass bis 2028 rund 25 Prozent der Einnahmen von Künstler:innen gefährdet sein könnten, wenn der Einsatz von KI unreguliert bleibt.

Mit der Einführung des AI-Detection-Tools setzt Deezer ein klares Zeichen für mehr Transparenz und Fairness in der Musikbranche. Es bleibt abzuwarten, wie andere Plattformen auf diese Entwicklung reagieren und ob eine einheitliche Kennzeichnung von KI-generierter Musik zum neuen Standard wird.

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