Erst vergangenen Monat kündigte Ethel Cain den Release eines neuen Albums namens Perverts an. Nun liefert die experimentelle Ethereal-Popmusikerin mit Punish einen ersten Vorgeschmack!
Mit ihrem Debüt-Album Preacher’s Daughter feierte Ethel Cain 2022 einen krachenden Erfolg. Durch düstere Synthesizer, verzerrte Rockriffs und tiefschürfende Balladen erreichte sie ein großes Publikum und machte den gothic-getränkten Art-Pop auch abseits der Nische groß. Ihr Status gleicht, nicht zuletzt durch ihre aufwendigen Live-Shows und ein sorgfältig kuratiertes Gesamtbild, einem düsteren Kult-Star – wird sie von ihren Fans oft auch als Mother bezeichnet. Umso aufregender ist, dass sie an dieses gefeierte Album jetzt so schnell anknüpft.
Das kommt nicht von Ungefähr, denn Perverts soll sich noch weiter mit den ausufernden Klangwelten von Preacher’s Daughter auseinandersetzen und diese fortführen. Die erste Single der neuen Ausführungen ist langsam und kräftezehrend und sollte eigentlich wie fast jeder Cain-Song mit einer Triggerwarnung gehört werden (TW: Selbstverletzenden Verhalten).
Cain in Geistergestalt
In dem Lied geht es um Schmerzen, um Leid, Vergehen, Schuld und Rache. Neben dem Piano, das nur wenige Akkorde einzeln anspielt, die Töne im Raum stehen und verhallen lässt, kommt der Rhythmus hauptsächlich von einem Stöhnen und Ächzen, das sich auf und ab bewegt. Mit weiten Harmonizern sorgt Cain für ein subtiles Wabern, das sich unter den Song legt, während sie mit ihrer elfenhaften Stimme „I Am Punished By Love“ wiederholt.
Später steigen verzerrten Gitarren ein, der Song wird immer elektronischer. Die Effekte erbeben schließlich noch einmal, bis nur das beklemmende Auf und Ab der leidenden Atemgeräusche im Raum steht. Im Video sieht man eine weiß gekleidete Gestalt, deren Gesicht von einem schwarzen Tuch verhüllt ist. Außerdem gibt es einige langsame Kamerafahrten durch ein verlassenes Haus, in denen geisterhafte Gestalten über das Bild flackern.
Besonders beklemmende Lyrics
Der Song gehört wohl zu den düstersten, den die Musikerin bisher veröffentlicht hat, denn in den Lyrics gibt es mehrere Hinweise auf Selbstverletzung („Shame is sharp, and my skin gives so easy / Only God knows, only God would believe / That I was an angel, but they made me leave“). Auf Instagram beschreibt Cain den Song mit den Worten: „Ich werde euch keine Details erzählen, denn ihr kennt sie bereits. Ihr alle wisst es. Es passiert jedem von uns“. Insbesondere die letzte Zeile untertitelt auch das heute veröffentlichte Musikvideo und scheint wie eine Art Mantra das Album Perverts zu begleiten.