Sophie Ellis-Bextor hat sich in einem neuen Interview mit The Independent deutlich gegen die zunehmende Transphobie in Großbritannien und darüber hinaus ausgesprochen. Die Sängerin, die in den letzten Jahren mit Songs wie Murder On The Dancefloor eine unerwartete Renaissance erlebt hat, zeigte sich besorgt über den gesellschaftlichen Rückschritt in Fragen von Akzeptanz und Gleichberechtigung.
„Transmenschen wollen einfach nur leben“
Ellis-Bextor kritisierte vor allem die Lautstärke und Aggressivität transfeindlicher Stimmen in den sozialen Medien. „Diese Menschen machen Transmenschen zu ihrer ganzen Persönlichkeit und verbringen ihren gesamten Tag damit, ihre Feeds zu checken und wütend zu sein“, sagte sie. „Dabei wollen Transmenschen selbst einfach nur unter dem Radar leben und ihr Leben führen.“
Die Sängerin beschrieb außerdem, wie sich die Atmosphäre rund um die Pride-Bewegung verändert habe. „Früher fühlte sich Pride wie ein Fest an – ein Dank an all die Menschen, auf deren Schultern man stehen konnte. Heute scheint es eine absolute politische Notwendigkeit geworden zu sein.“ Trotz dieser Entwicklung bemühe sie sich, optimistisch zu bleiben: „Man muss hoffen, dass es wieder besser wird, aber manchmal macht mich das sehr traurig.“
Sichtbarkeit durch Gespräche
In ihrem Podcast Spinning Plates bietet Sophie Ellis-Bextor regelmäßig Frauen eine Plattform, darunter auch Trans-Müttern, Aktivistinnen und Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen. „Die Frauen, die ich zu Gast habe, sind so eloquent und klug. Ich weiß, dass sie nicht immer die Stimme der Vernunft sein wollen, aber sie nehmen diese Rolle an und werden zu Leuchtfeuern. Das Mindeste, was ich tun kann, ist, ihnen Raum zu geben“, erklärte sie.
Ellis-Bextor betonte zudem, dass sie bewusst versucht, die Lautstärke homophober und transphober Stimmen zu „reduzieren“ und stattdessen jene zu verstärken, die für Offenheit und Mitgefühl stehen.
Die Sängerin sprach auch über persönliche Erfahrungen im Umgang mit intoleranten Haltungen im eigenen Umfeld. Eine Freundin habe sich „in eine sehr seltsame Richtung entwickelt“, was sie tief getroffen habe. „Man muss klarstellen, dass man ganz anders denkt, und dann Wege finden, das zu unterstützen, was man für die richtige Seite der Geschichte hält.“