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Foto: Cecily Eno

„Luminal“ und „Lateral“: Brian Eno und Beatie Wolfe kündigen Kollabo-Alben an

Zwei künstlerische Visionär:innen treffen aufeinander: Die Musik-Legende Brian Eno und die aktivistische Konzeptkünstlerin Beatie Wolfe veröffentlichen zwei gemeinsame Alben – irgendwo zwischen Ambient, Folk und schwer beschreibbaren Gefühlen.

Eine besondere Kollaboration

Brian Eno ist ein Meister der Kollaboration: Als Produzent hat er schon mit etlichen Musiker:innen zusammengearbeitet und ihre jeweiligen Karrieren nachhaltig geprägt: David Bowie, Coldplay, Talking Heads – die Liste geht ellenlang weiter. Seine neueste Kollaboration ist aber eine, mit der man nicht gerechnet hat: Beatie Wolfe ist eine bahnbrechende Konzeptkünstlerin, die vor allem für neue Technologien und aktivistische Kunstprojekte bekannt ist – und bald mit Brian Eno zwei gemeinsame Alben veröffentlichen wird.

Luminal und Lateral heißen die beiden Alben, die am 6. Juni erscheinen werden. Eno und Wolfe haben Luminal als „Traum-Musik“ und Lateral als „Weltraum-Musik“ bezeichnet. Das zeigen bereits die zwei veröffentlichten Singles: Suddenly ist eine ohrwurmige Psychedelic-Pop-Ballade – ein Track aus Luminal. Und Big Empty Country (Edit) ist ein Eno-typisches, sphärisches Ambient-Stück, das einen Ausschnitt aus einer achtteiligen Suite aus Songs darstellt – so ist das Album Lateral aufgebaut.

Brian Eno & Beatie Wolfe im Circle Store:

Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?

Das erste Aufeinandertreffen von Brian Eno und Beatie Wolfe war vor ein paar Jahren beim Londoner SXSW-Festival, als sie einen gemeinsamen Vortrag zum Thema „Kunst und Klima“ hielten. Sie bauten also zunächst über ihren Umweltaktivismus eine gemeinsame Beziehung auf. Bald begegneten Eno und Wolfe sich wieder, als beide zeitgleich in unterschiedlichen Londoner Galerien ihre Kunstprojekte ausstellten.

Im Laufe des Jahres 2024 entstand schließlich ihre erste musikalische Kollaboration. Als Inspiration für Luminal und Lateral geben Eno und Wolfe bestimmte Emotionen an – simple wie komplexe. Insbesondere die Gefühle, für die es im Englischen keine Wörter gibt, wohl aber in anderen Sprachen, faszinierten sie. Manche davon nennen sie vorab: etwa das deutsche Wort „Torschlusspanik“, die Angst vor der ablaufenden Zeit.

Weiter erklären Eno und Wolfe: „Indem wir einem Gefühl einen Namen geben, machen wir es leichter nachzuempfinden, greifbarer. Kunst kann Gefühle oder Gefühlsvermischungen in uns auslösen, die wir nie zuvor gefühlt haben. So wird ein Kunststück die Mutter eines Gefühls werden und ein Ort, an dem man dieses Gefühl finden und wiedererleben kann.“

Der umweltaktivistische Hintergrund der beiden Künstler:innen kommt auch bei den beiden Alben zum Tragen: Beatie Wolfe entwickelte vor kurzem – gemeinsam mit Michael Stipe (R.E.M.) und dem Musiklabel EarthPercent – die weltweit erste Schallplatte auf bio-basiertem PVC. Natürlich erscheinen auch Luminal und Lateral am 6. Juni auf dem sogenannten BioVinyl sowie digital und auf CD.

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