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Foto: Simon Hofmann/Redferns via Getty Images

5 Dinge, die ihr über Udo Lindenberg noch nicht wusstet

Udo Lindenberg dürfte neben Herbert Grönemeyer zu den bekanntesten Deutschen überhaupt gehören. 36 Studioalben hat er seit 1971 veröffentlicht — oft mit Gold, manchmal mit Platin veredelt. Auch als Maler feiert er große Erfolge. Hier kommen fünf spannende Facts über den Mann mit dem Hut!

Hier könnt ihr euch Stärker als die Zeit von Udo Lindenberg anhören:

1. Eigentlich wollte er als Kellner auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten.

Zur Welt kommt Udo Lindenberg am 17. Mai 1946 in Gronau. Schon als Kind trommelt er auf Benzinfässern herum, mit 15 tritt er als Schlagzeuger in der Düsseldorfer Altstadt auf. Beruflich schlägt Udo Lindenberg allerdings erstmal einen anderen Weg ein und beginnt eine Ausbildung zum Kellner im Hotel Breidenbacher Hof in Düsseldorf. In einem Interview mit dem WDR2 zu seinem 65. Geburtstag verrät er, dass er eigentlich als Kellner auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten wollte. „Mein Traum waren schon immer die dicken Pötte“, erzählt Udo Lindenberg dort. 

Auch im Udo-Film Lindenberg! Mach dein Ding sowie in einem Interview mit der Hamburger Morgenpost wird seine Liebe zum Meer deutlich. „Ich bin ein Freund der Seefahrt“, verrät der Musiker mit der markanten Stimme in der Mopo. „Und in der großen weiten Welt muss ich sowieso sein. Dann eben als Schiffssteward! Deshalb hab ich, auch um meinen Vater zu beruhigen, ein bisschen einen auf Kellnerlehre gemacht.“ Lange funktioniert das allerdings nicht. Nach nur drei Monaten quittiert Udo Lindenberg seinen Kellnerdienst, mit 16 steht er zum ersten Mal als Profitrommler auf der Bühne. Seine Kreuzfahrtkarriere nimmt später trotzdem volle Fahrt auf. Ganze neun Mal singt Udo Lindenberg auf dem „Rockliner“ auf hoher See für seine Fans. Doch Lindenberg geht mit der Zeit, eine zehnte Ausgabe plant er aktuell nicht. „Im Moment mach ich damit nicht weiter“, erzählt er der Hamburger Morgenpost. „Im Moment müssen die erstmal die Schiffe umrüsten auf Flüssiggas. Denn das Schweröl verdreckt die Meere ungeheuerlich. Da kann man nicht mitmachen. ‚Fridays for Future‘ und so, da müssen wir mal ein bisschen konsequent sein.“

2. Er hat mit Marius Müller-Westernhagen und Otto Waalkes in einer WG in Hamburg gelebt.

Zugegeben, das wissen die meisten von euch vermutlich schon. Während der Siebziger entwickelt sich in Hamburg die sogenannte „Hamburger Szene“, ein Musikerkonglomerat, das sich durch große Experimentierfreude und jede Menge Humor auszeichnet. Dreh- und Angelpunkt der Hansestadt-Szene ist zum einen die Musikkneipe Onkel Pö; zum anderen gehört auch die Villa Kunterbunt zu den Geburtsstätten der Künstlergemeinschaft. Dabei handelt es sich um das Haus im Rondeel 29 in Hamburg-Winterhude, in dem unter anderem Udo Lindenberg und Otto Waalkes unter einem Dach wohnen. Auch Marius Müller-Westernhagen geht dort ein und aus, lebt laut eigener Aussage aber nur kurzzeitig in der WG, die zwischenzeitlich bis zu 14 Bewohner*innen beherbergt. In der Villa Kunterbunt werden Bands gegründet und aufgelöst, Songs geschrieben und aufgeführt sowie Konzerte mitgeschnitten und auf eigene Faust verkauft. Udo Lindenbergs Kunstfiguren Rudi Ratlos und Bodo Ballermann entstehen hier; Otto Waalkes feiert später als Kommissar Kringel und Harry Hirsch große Erfolge. „Wer hier nicht war und Pineau getrunken hat“, stellt Lonzo Westphal in „Der Teufelsgeiger von Eppendorf“ in den Liner Notes der CD Hamburg 75 fest, „der gehörte ganz einfach nicht zur Hamburger Szene. Und wer nicht in der Rondeel-Villa verkehrt hat, noch weniger.“ Heute dient das Haus mit der Nummer 29 als Sitz der Dr. E. A. Langner-Stiftung.

3. Udo Lindenberg wohnt seit 1995 im Hotel Atlantic in Hamburg.

Greta Garbo hat es getan, Coco Chanel ebenfalls. Auch Salvador Dalí gehört zu den prominenten Dauerhotelgästen. Udo Lindenberg lebt seit 1995 in einem abgesperrten Bereich im Hamburger Hotel Atlantic — inklusive Privatkino. Das hat Vorteile: Die Bettwäsche wird gewechselt, die Minibar aufgefüllt und der Zimmerservice steht rund um die Uhr zur Verfügung. Im Restaurant des Hauses hat Udo Lindenberg sogar seine eigene Nische. Doch Moment mal, ging nicht zu Beginn der Coronapandemie die Meldung um, Udo Lindenberg sei aus dem Hotel ausgezogen? Stimmt gar nicht, verrät er in einem Artikel auf Spiegel Online. Er bringt es inzwischen also auf 29 Hoteljahre am Stück. Coco Chanel hat 35 geschafft. Drücken wir Udo die Daumen, dass er ihren Rekord bricht.

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4. Udo Lindenberg malt auch Bilder — mit Likör.

Auch sein Atelier befindet sich im Atlantic. Wenn Udo Lindenberg den Pinsel schwingen möchte, begibt er sich einfach ins Dachgeschoss des Hotels. Die Pinsel benutzt er aber nicht etwa für Wasser- oder Ölfarbe — sondern für Spirituosen. Deshalb nennt er seine Kunstwerke auch nicht Aquarelle, sondern Likörelle. Das geht natürlich nicht mit handelsüblichem Likör, wie man auf der Website des Kunsthauses Zimmermann & Heitmann nachlesen kann. Lindenbergs erste Versuche hätten seine sehr matte Farbigkeit gezeigt und seien nicht sehr langlebig gewesen. Deshalb habe er Profis in einer Weinbrennerei aufgesucht und gemeinsam mit ihnen „Likörfarben“ entwickelt, die farbintensiver seien und länger hielten. „Ich bin halt gern Erfinder“, kommentiert Lindenberg die Idee. „Mein großes Vorbild ist ja auch Daniel Düsentrieb!“ Inzwischen kennt man Lindenbergs Likörelle auf der ganzen Welt und in Deutschland zählen sie zu den teuersten Kunstwerken überhaupt.

5. Er hatte die Idee für das Rock- und Popmuseum in seiner Heimatstadt Gronau.

Wer Lindenbergs Heimatstadt Gronau besuchen möchte, sollte genug Zeit einplanen. Dort kann man nämlich nicht nur ein paar Stationen seiner Kindheit abklappern, sondern auch das „rock’n’popmuseum“ besuchen, das der Musiker zu Beginn der Zweitausender mit ins Leben gerufen hat. In einer ehemaligen Turbinenhalle kann man nicht nur unterschiedlichste Exponate aus der Rockgeschichte bewundern, sondern zum Beispiel auch das originalgetreue Tonstudio der avantgardistischen Kölner Can. „Das Rockmuseum wird ein Jungbrunnen für Gronau sein“, schreibt Lindenberg über das Museum. „Das wünsch’ ich euch, von ganzem frischen Rock-‘n‘-Roll-Herzen.“

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