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5 Wahrheiten über Thin Lizzy

Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.

Keltischer Soul und Zwillingsgitarren. Die Rede ist, natürlich, von Thin Lizzy. Nach diversen Alben fast schon gescheitert, landen sie 1972 mit ihrer Adaption des irischen Folksongs Whiskey in the Jar endlich einen Riesenhit und begeistern von da an die ganze Welt mit ihrem Signature Sound und legendären Liveshows.


1. Thin Lizzy und Top of the Pops

1980 schrieb Thin-Lizzy-Frontmann Phil Lynott gemeinsam mit dem vorübergehenden Bandmitglied Midge Ure, der später ein Teil von Ultravox werden sollte, den Song Yellow Pearl, der in einer Remix-Version auf Lynotts zweitem Soloalbum erschien. Top oft he Pops-Producer Michael Hurll hörte das Stück und fragte bei Lynott an, ob er nicht etwas ähnliches als Titelmelodie für die TV-Sendung produzieren könne. Lynott schlug vor, einfach Yellow Pearl zu verwenden.



2. Der Mann hinter den Artworks

Viele der Thin Lizzy-Cover, allen voran das Artwork zum Jailbreak-Album, stammen von Jim Fitzpatrick. Ein irischer Künstler, der sich in seiner Arbeit vor allem auf irische und keltische Tradition beruft. Bekannt sein dürfte er vor allem für sein ikonisches Portrait von Che Guevara, das auf einem Foto von Alberto Korda basiert. Außerdem hat Fitzpatrick auch Cover für Sinéad O'Connor und The Darkness gestaltet.



3. Der unbeabsichtigte Signature-Sound

Der typische Zwillingsgitarrensound von Thin Lizzy war ursprünglich keine Absicht. „Nachdem Brian Robertson einen Take aufgenommen hatte, vergaß der Engineer, einen minimal verzögerten Delay von der Aufnahme zu nehmen.“, erinnert sich Scott Gorham. Weil der Hall gut mit der eigentlichen Gitarre harmonierte, verwendete die Band den Effekt auch auf anderen Songs. „Wir haben nie darüber nachgedacht, dass es ein Thin-Lizzy-Sound sein könnte, bis wir in den Magazinen davon lasen.“



4. Von Songs zu Gedichten

1974 veröffentlichte Paul Lynott seinen ersten Gedichtband mit dem Titel Songs for While I'm Away. Darin zu finden: 20 Gedichte, die zuvor schon als Texte für Songs von Thin Lizzy gedient hatten. Außerdem beinhaltete der Band mit A Holy Encounter auch ein noch unveröffentlichtes Gedicht. Wenig später folgte mit Philip der zweite Band, ehe beide im Jahr 1997 gemeinsam mit Illustrationen von, richtig, Jim Fitzpatrick noch einmal veröffentlicht worden sind.



5. Das ominöse Babyface Project

Auch, wenn das Babyface Projekt von vielen nur als Legende abgetan wurde: Es hat wirklich existiert! Phil Lynott tat sich dafür 1972 mit Ritchie Blackmore von Deep Purple und Ian Paice zusammen. Der Frontmann der Gruppe sollte Paul Rodgers von Free sein, erschien aber nie zu den Proben. Auch ein Grund, weshalb aus dem Vorhaben nie mehr als ein paar hingerotzte Songskizzen und ein Cover von Johnny Winters Dying To Live wurde. Schade.



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