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Foto: Kevin Mazur/Getty Images for Live Nation

AC/DC, Def Leppard, Guns N’Roses: Die erfolgreichsten Comebacks aller Zeiten

Don’t look back in anger: Es gab diese Woche kein wichtigeres Musikthema als das Comeback von Oasis. 14 Jahre nach dem Ende der Band sind die Gallagher-Brüder offensichtlich wiedervereint und drauf und dran, 2025 eine rekordverdächtige Tournee zu spielen. So wirklich geglaubt hatte daran bis zum Ende niemand – und passiert ist es dennoch. Das gilt auch für einige dieser anderen unglaublichen Comeback-Storys, die Fans glücklich und Taschen voll gemacht haben.

Guns N' Roses

In der lange Liste von Bands, die im Krach auseinandergegangen sind, hätte man als allerletztes Geld auf eine Reunion von Guns N’ Roses gesetzt. Doch genau das ist passiert: Bei der Not In This Lifetime… Tour steht das  klassische Line-Up  aus Axl Rose, Slash und Duff McKagan das erste Mal seit 25 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne. Zwischen 2016 und 2019 spielt die Band 175 Shows vor mehr als fünf Millionen Menschen und nimmt über 600 Millionen US-Dollar damit ein. Das ist aktuell Platz neun der erfolgreichsten Tourneen aller Zeiten.

Black Sabbath

Streng genommen gab es nicht nur ein Sabbath-Comeback, sondern gleich mehrere. 1998 kommt die Band für Reunion wieder zusammen, spielt ein paar Mal gemeinsam beim Ozzfest. Danach dauert es 15 Jahre, bis das nächste Comeback dran ist – diesmal allerdings ohne Drummer Bill Ward. Die Comeback-Platte 13 wird dennoch ein riesiger Erfolg: 84 Shows spielen rund 80 Millionen US-Dollar ein. Ein RICHTIGES Comeback steht also weiterhin aus…

Bad Religion

Die Geschichte ist ebenso kurios wie lehrreich: Bad Religion lösen sich schon wieder auf, als sie eigentlich noch total unbekannt sind. Drogen und dieses legendäre  Keyboard-Prog-Album  geben der Band damals den Rest; und doch steht sie damals noch am Anfang: Die kalifornischen Punks kommen zurück und hauen mit SufferNo ControlAgainst The Grain und Generator fünf Kultplatten in fünf Jahren raus. Manchmal tut es eben gut, noch mal von vorn anzufangen.

Queen

Nach dem Tod von Freddie Mercury sind auch Queen am Ende. Jedem einzelnen Bandmitglied ist klar: Diesen Frontman wird man nie ersetzen können. Hatten Queen auch nie vor: Nach einem kurzen Gastspiel mit Paul Rodgers tun sich Queen ab 2011 mit Adam Lambert zusammen. Das mag klingen wie ein Weg zu schnellem Geld, doch jeder, der die Band mal mit diesem Sänger gesehen hat, weiß, wie viel Respekt und Demut Lambert in diese Rolle einbringt. Und ganz nebenbei eine neue Generation an Queen-Fans gewonnen hat. Bis heute hat er fast 300 Shows mit Queen absolviert.

Mötley Crüe

Wir erinnern uns alle: Um anders zu sein als all die anderen Bands, die paar Jahre nach ihrer Abschiedstournee doch zurückkommen, haben Mötley Crüe sogar ein rechtskräftiges Dokument aufsetzen lassen, das ihnen nach ihrer riesigen letzten Show in LA am Silvesterabend 2015 verbot, jemals wieder zu touren. Aber hey, was soll ein Vertrag schon bedeuten für eine berüchtigte Bande wie Mötley Crüe? 2019 verkündete man also ein Schlupfloch im Vertrag und ging auf eine gewaltige Stadiontour mit Poison und Def Leppard. Wie sagte Nikki Sixx 2014 noch? „Es gibt keine Summe, die mich jemals wieder dazu bringen würde, mit Crüe zu spielen, weil ich so stolz darauf bin, wie wir es beenden.“

AC/DC

Der Verlust des Leadsängers wäre für viele Bands das Ende. Auch AC/DC denken kurz darüber nach, sich aufzulösen, nachdem Bon Scott im Februar 1980 an einer Alkoholvergiftung gestorben war. Doch sie entscheiden sich dagegen, rekrutieren Brian Johnson und nehmen mit Back In Black eines der massivsten  Hard-Rock-Alben  aller Zeiten auf. Mehr als 50 Millionen Dinger geehn davon weg, die dazugehörige Tournee macht AC/DC zu Fixsternen des Stadionrocks. Bis heute.

Tina Turner

Die Musikwelt hat sie eigentlich längst vergessen – und doch kommt sie stärker zurück denn je. Nach ihrer Scheidung von Prügelgatte Ike Turner ist Tina Turner seelisch und finanziell am Ende. Ihre Alben floppen, bald will ihr niemand mehr eine Chance geben. Bis zu diesem legendären Abend, an dem ihr David Bowie zum Comeback verhilft. Er besorgt ihr einen Deal bei Capitol Records, lässt ihr von Mark Knopfler den Song Private Dancer schreiben und sorgt mit dem gleichnamigen Album für ein  Mammut-Comeback : 20 Millionen Platten werden verkauft, vier Grammys gibt es dafür. Erfolg ist eben doch die beste Rache.

Aerosmith

1979 wirft erst Joe Perry hin, 1981 folgt Brad Whitford: Plötzlich stehen Aerosmith ohne ihre Gitarristen da. Und das ist nur der Anfang der Probleme: Drogen haben die Band zerfressen, die Hits wollen einfach nicht mehr kommen. Also zieht man die Reißleine, geht in die Entzugsklinik, um noch mal clean von vorn anzufangen. Klappt auch: 1985 kommen die beiden wieder, ein Jahr später wird ihre Neufassung von Walk This Way mit den Rap-Superstars Run DMC zum Überraschungserfolg. 1987 folgt mit  Permanent Vacation  dann der lang erhoffte Befreiungsschlag.


Def Leppard

Der Rock’n’Roll ist voller Geschichten von Menschen, die große Hürden überwinden, um ihren Traum von der Musik weiterleben zu können. Keine ist so beeindruckend wie die von Rick Allen: Der Schlagzeuger verliert am Silvesterabend 1984 bei einem Autounfall seinen Arm. Doch obwohl die Ärzte ihm sagen, dass er nie wieder Schlagzeug spielen wird, stürzt er sich wie besessen in die Entwicklung eines einarmigen Drumstils, lässt sich dafür sogar ein spezielles Schlagzeug entwickeln. Die Band sucht nie nach Ersatz, wartet auf ihn – und kehrt 1987 mit dem sagenhaft erfolgreichen Comeback  Hysteria  zurück.

Eagles

„Erst wenn die Hölle zufriert“: Ein Comeback der Eagles stand viele Jahre außer Frage. Zu tief schienen die Gräben zwischen Don Henley und Glenn Frey. 1994 passiert es dann aber eben doch: Die  Eagles kehren zurück , die folgende, zweijährige Tournee ist ein gewaltiger Erfolg. Muss ganz schön kalt geworden sein da unten in der Hölle…


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