Featured Image
Titelfoto: Dave Hogan/Getty Images

Paul McCartney, Tina Turner und Jean-Michel Jarre: Das waren die größten Konzerte aller Zeiten

Intime Club-Shows in Venues mit klebrigen Fußböden in allen Ehren, doch auch bombastische Stadion-Spektakel mit Leinwänden und Laser-Shows können jede Menge Spaß machen. Manche Mega-Events sprengen den Rahmen noch ein bisschen gewaltiger als andere. Das sind sie: die größten Konzerte aller Zeiten.

von Timon Menge

Unser heutiges Ranking besteht aus zwei Top-5-Listen. In der ersten vergleichen wir Konzerte miteinander, für die das Publikum Eintritt bezahlen musste. Die zweite Top 5 bezieht sich auf Shows, die kostenlos zugänglich waren. Beginnen wir mit den zahlenden Gästen:

5. Tina Turner; 16. Januar 1988 im Maracanã Stadium in Rio de Janeiro (Brasilien); 180.000 Zuschauende

Bis zu 210.000 Menschen soll das Maracanã Stadium in Rio de Janeiro früher gefasst haben. Anders gesagt: Man hätte darin die gesamte Bevölkerung Rostocks unterbringen können und es wäre immer noch Platz gewesen. Heute passen nach zahlreichen Umbauten zwar nur noch etwa 80.000 Zuschauer*innen in das Fußballstadion, doch als Tina Turner dort am 16. Januar 1988 auftrat, schauten ihr vor Ort 180.000 Menschen zu. Wow!

4. Paul McCartney; 20. April 1990 im Maracanã Stadium in Rio de Janeiro (Brasilien); 184.000 Zuschauende

Auch Ex-Beatle Paul McCartney gastierte im Maracanã Stadium, und zwar zwei Jahre später. Für ihn rückten sogar noch 4.000 Zuschauende mehr an, also insgesamt 184.000. Das sind mehr Menschen als heute in Potsdam wohnen! Wie viele Liter Bier an jenem Tag wohl durch die Zapfhähne des Stadions rauschten? Doch das größte Konzert aller Zeiten ist McCartneys Auftritt immer noch nicht.

3. Glay; 31. Juli 1999 in der Makuhari Messe in Chiba (Japan), 200.000 Zuschauende

Von Glay habt ihr noch nie gehört? Das verwundert nicht, denn Sänger Teru, Gitarrist Hisashi, Rhythmusgitarrist Takuro und Bassist Jiro sind vor allem in Japan überlebensgroße Stars. Das äußerte sich auch am 31. Juli 1999, als das Rock-Quartett in der Makuhari Messe der japanischen Großstadt Chiba vor 200.000 Menschen auftrat. Die Show war in jenem Jahr eine von 15, zu denen insgesamt 750.000 Zuschauende kamen.

2. Bijelo Dugme; 28. Juni 2005 im Belgrade Hippodrom in Belgrad (Serbien); 220.000 Zuschauende

Bei der jugoslawischen Gruppe Bijelo Dugme handelt es sich um die ehemalige Gruppe des bosnischen Musikers Goran Bregović, der heute als Balkan-Solokünstler um die gesamte Welt tourt. Reunion-Versuche lehnte er seit der Auflösung im Jahr 1989 stets ab. Doch am 28. Juni 2005 spielte die Band mehr als 30 Jahre nach ihrer Gründung wieder im Belgrade Hippodrom — für 220.000 Menschen, die lange auf diesen Moment gewartet hatten.

1. Vasco Rossi; 1. Juli 2017 im Parco Enzo Ferrari in Modena (Italien); 220.000 Zuschauende

Bijelo Dugme teilen sich die Pole Position mit dem italienischen Sänger Vasco Rossi, der am 1. Juli 2017 im Parco Enzo Ferrari in Modena auftrat — ebenfalls vor 220.000 Menschen. Das überrascht nicht: Seit 1993 belegte Rossi mit jedem seiner seitdem neun Alben den ersten Platz der italienischen Charts. Seine größten Hits: Senza Parole, Sally und Albachiara.

Kommen wir nun zu den Konzerten, bei denen das Publikum keinen Eintritt bezahlen musste. Ein Künstler ist darin sogar zweimal vertreten …

5. AC/DC, Pantera, Metallica, The Black Crowes, E.S.T; 28. September 1991 auf dem Tushino Airfield in Moskau (Russland); 1,6 Millionen Zuschauende

In diesem Fall gibt schon die Band-Auswahl Auskunft darüber, mit welchen Zuschauerzahlen vor der Bühne zu rechnen war. Als die Monsters Of Rock-Konzertreihe am 28. September 1991 in Moskau gastierte, lockten AC/DC, Pantera, Metallica, The Black Crowes und E.S.T. satte 1,6 Millionen Menschen auf das Tushino Airfield. Was für ein Tag das gewesen sein muss …

4. Jean-Michel Jarre; 14. Juli 1990 in La Défense in Paris (Frankreich); 2,5 Millionen Zuschauende

Jean-Michel Jarre wird in unserer zweiten Top 5 gleich zweimal vorkommen. Das „kleinere“ seiner beiden Konzerte gab der Franzose am 14. Juli 1990 anlässlich des französischen Nationalfeiertags im Pariser Business-Stadtteil La Défense. 2,5 Millionen Menschen rückten an, um den Auftritt des Komponisten zu sehen. Ob das auch in den letzten Reihen möglich war, wagen wir mal zu bezweifeln.

3. Jorge Ben Jor; 31. Dezember 1993 am Copacabana Beach in Rio de Janeiro; 3 Millionen Zuschauende

Jedes Jahr am 31. Dezember findet am Copacabana Beach in Rio de Janeiro eine riesige Silvesterparty statt. So auch am Jahresübergang 1993/1994. An jenem Abend stand im Rahmen der Neujahrsfeierlichkeiten der brasilianische Musiker Jorge Ben Jor auf der Bühne und ganze drei Millionen Menschen schauten ihm zu. Das sind doppelt so viele, wie München Einwohner*innen hat.

2. Rod Stewart; 31. Dezember 1994 am Copacabana Beach in Rio de Janeiro; 3,5 Millionen Zuschauende

Auch Rod Stewart wurde die Ehre zuteil, am Silvesterabend auf dem Copacabana Beach aufzutreten. Er gastierte dort ein Jahr nach Jorge Ben Jor und konnte am 31. Dezember 1994 stolze 3,5 Millionen Zuschauer*innen zu sich locken. Das entspricht mehr als dem Dreifachen der Bevölkerung Kölns. Damit belegte er drei Jahre lang den ersten Platz der bestbesuchten Gratis-Konzerte. Doch 1997 zog ein uns bereits bekannter Franzose gleich.

1. Jean-Michel Jarre; 6. September 1997 an der State University Of Moscow in Moskau (Russland); 3,5 Millionen Zuschauende

Auch in unserer zweiten Top 5 ist der erste Platz doppelt vergeben. Denn das Konzert, das Jean-Michel Jarre am 6. September 1997 anlässlich des 850. Geburtstags von Moskau gab, besuchten ebenfalls etwa 3,5 Millionen Menschen. Die Venue: die hochherrschaftliche Universität der russischen Hauptstadt. Ob Stewart und Jarre ihren ersten Platz wohl irgendwann wieder abgeben müssen?

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

https://www.udiscover-music.de/popkultur/die-grosten-benefizkonzerte-aller-zeiten