Bisher haben nicht viele japanische Singer/Songwriter den Sprung in die westliche Popkultur geschafft. Fujii Kaze könnte der erste sein, dem das im großen Stil gelingt – mit lässigen Grooves, großen Melodien und viel Gespür für das Popverständnis von Ost und West.
Womit erobert man das Internet am schnellsten? Mit Tieren natürlich. Deswegen dürfte insbesondere Fujii Kazes neuete Single Hachikō leichtes Spiel haben. Sie steht sinnbildlich für den Ansatz des aufstrebenden japanischen Singer/Songwriters: Neonartige Synthesizer, ein lässiger Beat, dezent japanische Popmelodien – und dazu die herzergreifende und vor allem wahre Geschichte eines Hundes namens Hachikō. „Hachiko, ein treuer Hund, wartete zehn Jahre lang jeden Tag am Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen, und schließlich konnten sie sich im Himmel wiedersehen“, so der Künstler zur Inspiration.
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Fujii Kaze: Zwischen Songwriter-Größe und J-Pop
Im Grunde wissen wir somit schon das wichtigste über dieses Phänomen namens Fujii Kaze: Songwriter, Popkünstler, Tierfreund – und in Japan längst auf dem Weg zum großen Star. Im Herbst 2025 wird sein drittes Album erscheinen, das ja allgemein als Make it or break it-Moment gilt. In seinem Fall kann man sich allerdings schon ziemlich sicher sein, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird. Mit Lockerheit und einem treffsicheren Gespür für musikalische Traditionen kombiniert er das Beste aus japanischem und westlichem Pop. Er singt mal japanisch und mal englisch, wildert in Pop, Rap, Rock, Jazz, Soul und japanischen Traditionen. Was auch immer ein Song braucht – er bekommt es bei Fujii Kaze.
Berühmt geworden durch Cover-Songs
Man kann es auch so sagen: In seiner japanischen Heimat wird er längst mit der Ikone Hikaru Utada verglichen, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen in der Geschichte Japans. Und in der Tat hat Fujii Kaze für seine 28 Jahre schon Bemerkenswertes vollbracht. Mit drei sitzt er schon am Klavier, zahlreiche weitere Instrumente sowie Gesang kommen über die Jahre dazu. Seit seiner Schulzeit nimmt Fujii Kaze zu Hause Cover-Songs auf und lädt sie hoch, irgendwann kann sein Talent nicht länger unentdeckt bleiben.
Fujii Kaze veröffentlicht 2019 seine Debütsingle Nan-Nan. Sein erstes Studioalbum Help Ever Hurt Never (2020) erreichte Platz eins der Billboard Japan Hot Albums Charts und Platz zwei der Oricon Albums Charts und wurde in Japan mit Gold ausgezeichnet. Fujii Kazes zweites Studioalbum, Love All Serve All (2022), führte die Albumcharts von Billboard Japan und Oricon an und wurde in Japan mit Platin ausgezeichnet. Dazu kommen zahlreiche Tourneen, die ihn durch Japan, Asien und die USA geführt haben. Es wird also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er mit seinem ungewöhnlichen Pop-Sound auch Deutschland erobert.
Durchbruch in den USA
Bei allem Rummel um seine Person hält sich Fujii Kaze sehr bedeckt, was sein Privatleben angeht. Das ist einerseits typisch japanisch, wird bei ihm andererseits durch seine sozialen Ängste verstärkt. In ihm scheint aber eine überaus sanfte, humorvolle und empathische Person zu ruhen. Das zumindest wird in Interviews und bei Live-Clips von seinen Konzerten deutlich. Deswegen ist ihm auch das Wohlbefinden seiner Fans ein Anliegen, wie er sagt: „Es war mir immer wichtig, dass meine Musik den Zuhörern keinen unnötigen Stress bereitet und ihnen die entspannte Stimmung vermittelt, in der sie entstanden ist“, so der Künstler.
Es dauerte eine Weile, bis man in den USA Wind von Fujii Kaze bekam. Jetzt lecken sich Produzenten-Schwergewichte bereits die Finger nach ihm. Und die nächste Stufe steht bereits bevor: Am 5. September 2025 erscheint sein drittes Album Prema. Spätestens dann wird auch der Rest der Welt über diesen stillen Künstler mit dem Gespür für große Songs sprechen.
